Werner Ewald wurde am 23.10.1914 in Manschnow,
Kreis Lebus, geboren und trat nach dem Abitur als Fahnenjunker der
Nachrichtenabteilung 43 in Potsdam bei und besuchte die Kriegsschule
in Hannover.
Am 01.10.1937 nimmt er an einem Zugführer-Lehrgang an der
Luftnachrichtenschule Halle teil und wird daraufhin als Zugführer und
Rekruten-Ausbildungsoffizier des Luftnachrichten-Regiments 11 nach
Königsberg versetzt. Zwischenzeitlich war er am 01.01.1938 zum
Leutnant befördert worden.
Am 01.08.1938 wird er Kompanie-Offizier der 1. (Fernsprech-) Kompanie
des Luftnachrichten-Regiments 1 in Bernau und wird am 01.09.1938 zum
Ajutanten (mob.) der III. Abteilung seines Regiments während des
Einsatzes im Sudetenland ernannt.
In die Heimat zurückgekehrt wird er am 01.12.1938 Zugführer und
Kfz-Offizier der I. Abteilung seines Regiments in Bernau.
Am 01.07.1939 wird er in das II. Bataillon des
Fallschirm-Jäger-Regiments 2, der
2. Fallschirmjägerdivision, nach Stendal versetzt und übernimmt
dort den Posten des Nachrichten-Offiziers, bzw.
Nachrichten-Zugführers. Von November 1939 bis März 1940 befindet sich
sein Bataillon in Tangermünde, wobei Ewald im Januar zum
Kfz-Offiziers-Lehrgang an die Kraftfahrschule nach Rudolstadt
kommandiert wird.
Am 01.03.1940 wird er neben seinen Tätigkeiten als
Nachrichten-Offizier und Zugführer in Werl, zum Kfz-Offizier ernannt
und wird im Juli 1940 zum Parade-Sonder-Bataillon nach Paris
kommandiert. Bereits am 01.06.1940 war er zum Oberleutnant befördert
worden.
Am 01.08.1940 übernimmt er wieder seine alten Posten im
Fallschirm-Jäger-Regiment 2 und wird zwischenzeitlich zum Hauptmann im
Stabe nach Munsterlager bzw. Berlin kommandiert. Weiterhin nimmt er an
einem Artillerie-Beobachter-Lehrgang an der Artillerieschule in
Jüterbog teil.
Am 01.03.1941 wird er zum Hauptmann beim Stabe seines Regiments
ernannt und übernimmt den Posten des Nachrichten-Zugführers und des
Kfz-Offiziers während des Bulgarien-Einsatzes. Bis zu diesem Zeitpunkt
hatte er an den Feldzügen in Polen, Norwegen, Griechenland (Korinth)
und Kreta teilgenommen.
Am 01.05.1941 wird er Führer der 5. Kompanie des Regiments bzw. am
01.11.1041 deren Chef. Betraut mit diesem Posten wird er am 01.10.1942
zum Hauptmann befördert. Am 01.03.1943 übernimmt er zeitweise die
Führung des III. Bataillons, die er am 01.05.1943 wieder abgibt. In
dieser Periode nimmt er an den Kämpfen in Russland im Raum Mius,
Wolchow und im Südabschnitt der Ostfront teil.
Am 01.07.1943 wird er Führer des II. Bataillons, dessen Kommando er am
11.08.1944 erhält. Hier erfolgte am 17.05.1944 die Beförderung zum
Major. Nach den Kämpfen in Russland kommt die Division nach Italien,
bzw. an die Westfront in die Festung Brest.
Die Division erreichte am 09.08.1944 das Vorfeld der Festung Brest.
Diese sollte so lange wie möglich gehalten werden, um den Alliierten
einerseits die Benutzung des Hafens zu verbauen und andererseits
starke feindliche Kräfte binden, um den eigenen Einheiten Entlastung
zu bringen. Unter dem Kommando des Festungskommandanten und bisherigen
Kommandeurs der Division Ramcke leistete die Festungsbesatzung 7
Wochen lang härtesten Widerstand. So hielt das
Fallschirm-Jäger-Regiment 2 den Westteil des Verteidigungsringes bis
zum 30.08.1944 gegen schwere Angriffe amerikanischer Panzereinheiten.
Nachdem sich das Regiment südlich und südwestlich Gouesnou zurückzog
hielt es dort die HKL bis zum 10.09.1944 und ging auf vorbereitet
Ausweichstellungen am Stadtrand der Stadt Brest zurück. Für die Männer
des II. Bataillons unter Werner Ewald wurden Kampfstätten wie Guillers,
St. Renan, Batterie "Zwischendeck", "Sargdeckel",
OT-Wald. St. Pierre, Fort Montbarey und Miliac zum Begriff.
Als dem Gegner im Nordwesten ein Einbruch gelang trat Major Ewald mit
seinem Bataillon zum Gegenstoß an und warf den Gegner zurück in seine
Ausgangsstellungen. Bis zur Kapitulation der Festung Brest, zeichnete
sich Ewald zusammen mit seinen Männern des II. Bataillons noch viele
weitere male besonders aus, wofür er durch den Divisionskommandeur
Oberst, später Generalmajor, Kroh, zum Ritterkreuz eingereicht wurde,
welches er am 17.09.1944 als Major und Kommandeur des II. Bataillons
des Fallschirm-Jäger-Regiments der 2. Fallschirmjägerdivision erhielt.
Der Hafen der Festung Brest waren nach der Kapitulation derart
zerstört, das sie bis Kriegsende nicht für die Entladung von Gütern
verwendet werden konnten.
Ewald verbringt die zeit vom 19.09.1944 bis zum 23.05.1946 in
britischer Gefangenschaft und tritt am 21.03.1956, mit dem Dienstgrad
eines Majors, der Bundeswehr bei. Dort kommt er zunächst vor die
Annahme-Organisation Köln-Bremen-Wilhelmshaven und von Oktober 1956
bis Februar 1957 zur Infanterieschule Hammelburg. Am 28.07.1956 war er
zum Berufssoldaten ernannt worden.
Es folgte der Posten des stellvertretenden Kommandeurs des
Luftlande-Jäger-Bataillons 9 und von 1958 bis 1959 eine Ausbildung an
den Grundlagen der Elektronik, Kommunikation und Radarleitdienst an
der Technischen Schule I der Luftwaffe in Kaufbeuren. Danach wird
Ewald Kommandeur der Flugmelde-Abteilung 331 in Osnabrück und erhält
am 10.12.1959 die Beförderung zum Oberstleutnant.
Im Jahre 1961 wird er zum Kommandeur der II. Lehrgruppe für
Radarführungsdienst an der Technischen Schule II der Luftwaffe in
Lechfeld ernannt und kommt 1964 als Fernmelde-Kommandant nach Koblenz.
Als Abteilungsleiter FM/Elo kommt er 1965 in das Wehrbereichskommando
V nach Stuttgart, bzw. wird 1967 Abteilungsleiter FM/Elo/FüDst. beim
Kommando der Luftwaffe in Wahn. Hier erfolgte am 24.10.1967 die
Beförderung zum Oberst. Als Abteilungsleiter FM/Elo kommt er 1968 in
Bundesamt nach Bonn, wo er ab 1971 als Inspizient für
Fernmelde-Anlagen verwendet wird.
Am 31.03.1973 erfolgte hier die Verabschiedung in den Ruhestand.
Werner Ewald starb am 05.10.1993 in Bonn