Manfred Büttner wurde am 15.02.1921 in
Spittelndorf im kreis Liegnitz geboren, absolvierte ab dem 01.04.1939
seinen Reichsarbeitsdienst bei der RAD-Abteilung 7/104 in Muskau in
der Oberlausitz und trat am 26.08.1939 nach Angaben dem
Pionier-Bataillon 100, welches sich in der Augstellung in
Hindenburg/Ostpreußen befand. Die bekannte Fachliteratur, weist aber
ein solches Bataillon erst mit einer Aufstellung vom 10.12.1942 auf.
Es besteht daher die Möglichkeit der Annahme, daß die Aufstellung des
Bataillons im Jahre 1939 nicht abgeschlossen wurde, oder aber Büttner
dem Bau-Bataillon 100 zugewiesen wurde. Dieses Bataillon wurde aus
RAD-Abteilungen gebildet und am 26.08.1939 im Wehrkreis VIII
aufgestellt. Diese Frage muss noch geklärt werden. Zumindest nahm er
dann am Polen-Feldzug teil.
Am 16.11.1939 wechselt Büttner in die Nachrichten-Abteilung der
Luftnachrichten-Funk-Ersatz-Kompanie 18/11 nach Dresden-Klotzsche und
erhält ab dem 15.03.1940 seine Versetzung in die 9. (H) Staffel des
Lehr-Geschwaders (Pz.), wo er als Funker bzw. Funktruppführer
verwendet wird. Mit dieser Staffel folgt dann der Einsatz in Belgien
und Frankreich, während des "Blitz"-Feldzuges im Westen.
Mit dem 01.12.1941 wechselt Büttner in die 14. Kompanie des
Fallschirmjäger-Ergänzungs-Bataillon 1 nach Stendal und wird dort als
Lehrer für Hören und Sehen verwendet. Außerdem ist er Funktruppführer
und erhält eine Sprungausbildung in Wittstock/Dosse. Weiterhin wird er
am 21.06.1942 zu einem Lehrgang für Funk-Oberfeldwebel an der
Luftnachrichtenschule in halle/Saale kommandiert und kehrt dann zum
mittlerweile in Fallschirmjäger-Ausbildungs-Regiment 1 umbenannte
Ausbildungseinheit zurück.
Ab dem 17.10.1942 befindet er sich dann als Funktruppführer beim
Fallschirmjäger-Regiment 1 an der Ostfront und wird im Rahmen seines
Regiments zunächst im Raum Rshew und anschließend im Raum Orel
eingesetzt.
Nach der Verlegung nach Westfrankreich, verlässt Büttner sein Regiment
und kommt ab dem 01.03.1943 als Regiments-Nachrichtenzugführer zum
Fallschirmjäger-Regiment 7. Im Juni 1943 verlegt das Regiment, im
Rahmend er
2. Fallschirmjäger-Division, nach Italien. Es folgt dann der
Einsatz des I. Bataillons zur Befreiung Mussolinis vom Gran Sasso und
im September der Einsatz auf der Insel Elba.
Am 20.04.1944, nach Einsätzen an der Ostfront, wechselt er als Führer
des Bataillons-Nachrichtenzuges zur Kampfgruppe 300, dem ehemaligen
Fallschirmjäger-Bataillon Schluckebier, welches in Dedelstorf
aufgestellt wurde. Es besteht daher durchaus die Möglichkeit der
Teilnahme Büttners an den Kämpfen im Raum Arnheim im Rahmen der
Fallschirmjäger-Division "Erdmann". Das Bataillon wurde
anschließend in I. Bataillon Fallschirmjäger-Regiment zbV. umbenannt
und bildete schließlich im Januar 1945 das I. Bataillon des
Fallschirmjäger-Regiments 26 der
9. Fallschirmjäger-Division. Büttner ist dort Führer des
Bataillons-Nachrichtenzuges und wird außerdem als Offizier zbV. bzw.
als Führer der 2. Kompanie verwendet.
Im März 1945 steht das Regiment im Raum Stettin in schweren Kämpfen,
um zumindest die Oder-Brückenköpfe zu halten. Dabei wurde das I./FJR
26 südlich Altdamm eingesetzt, bis man die gesamte Division in den
Raum Greifenhagen verlegte. Dieser Brückenkopf Altdamm-Greifenhagen
deckte die Festung Stettin und war schwer umkämpft. Mitten in der
Verlegung der Division soll dann die Einreichung Büttners zum
Ritterkreuz, für die schweren Abwehrkämpfe im Raum Altdamm, erfolgt
sein.
Büttner soll dann das Ritterkreuz am 29.04.1945, also mitten in den
Endkämpfen in Berlin, als Fahnenjunker-Oberfeldwebel und Führer der 2.
Kompanie im Fallschirmjäger-Regiment 26, erhalten haben. Für diese
Verleihung liegen allerdings keine Archivmittel vor. Büttner trat nach
dem Krieg der Bundeswehr bei und wurde dort, durch den MAD überprüft,
als Ritterkreuzträger bezeichnet. Eine Verleihung des Ritterkreuzes
bleibt dennoch fraglich.
Büttner geriet im Anschluss an der Schlacht um Berlin am 08.05.1945 in
britische Gefangenschaft, aus der er am 16.06.1945 entlassen wurde.
Büttner trat am 07.09.1953 dem Bundesgrenzschutz bei und fand dabei in
Hannover, Kiel und Lübeck als Funktruppführer, Lehrer für
Fernmeldewesen bzw. als Funk-Hauptwachtmeister eine Verwendung. Ab dem
01.07.1956 trat er,nun als Berufssoldat, dann zur Bundeswehr über und
kommt in den Kampfgruppen-Stab B1 nach Hamburg, wo er als Ausbilder
und Fernmelde-Zugführer eingesetzt wird.
Am 13.06.1957 wird er zum Kampfgruppen-Stab C1 nach Nienburg/Weser
versetzt, wo er ebenfalls als Ausbilder und Fernmelde-Zugführer
arbeitet. Anschließend erfolgte dann die Versetzung an die
Infanterieschule Hammelburg und die dortige Verwendung als Zugführer
in der Unteroffizier-Lehr-Kompanie, als Lehrer für Fernmeldewesen und
als Hörsaalleiter im Fernmeldewesen.
Ab dem 01.08.1964 ist er Standort-Kommandeur in Külsheim und
Fernmelde-Sachbearbeiter für das nördliche Baden-Württemberg. Nach der
Versetzung zum VBK 64 nach Würzburg und der Verwendung als
Fernmelde-Offizier, ab dem 01.04.1948 wird Büttner am 01.10.1973 in
den Ruhestand verabschiedet.
Manfred Büttner verstarb am 29.05.1992 in Plön.