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Fritz
Lubrich jun.,
entstammt einer
Musikerfamilie. Der Vater Fritz Lubrich sen. (1862–1952) war Kantor und
angesehener Hymnologe und Liturgiker, dessen älterer Sohn Georg Lubrich
wirkte viele Jahre als Lehrer und Kirchenmusiker in Sagan/Schlesien. Fritz
Lubrich jun. wurde am 26.01.1888 in Neustädtel/Schlesien geboren. Von 1905
bis 1908 besuchte er das Lehrerseminar in Sagan, 1907 wurde er am Leipziger
Konservatorium Schüler von Reger und Straube und erhielt zum Studienabschluß
wie zuvor schon Joseph Haas den Artur-Nikisch-Preis für Komposition. Von
1911 bis 1919 wirkte Lubrich als Musiklehrer an der Ev.
Lehrerausbildungsanstalt in Bielitz (damals Österr. Schlesien), 1917 erhielt
er den österreichischen Professorentitel.
Im Jahr 1919 wurde Lubrich
Oberorganist an der Pauluskirche in Breslau, 1923 verlieh man ihm den
deutschen und polnischen Professorentitel. Schon 1919 übernahm Lubrich die
Leitung des “Meisterschen Gesangsvereins” und des Musikinstituts in Katowice
und wurde nicht zuletzt durch eine herausragende Chorarbeit schnell zum
musikalischen “Kopf” der deutschen Minderheit in Polen. In den 1920er Jahren
übernahm er das Amt des Organisten an der Ev. Auferstehungskirche in
Katowice, nach dem Ende des zweiten Weltkriegs setzte Lubrich seine
Tätigkeit als Organist und Pädagoge in Hamburg fort. In diesen späteren
Jahren entstanden viele Kompositionen. Fritz Lubrich jun. starb am 15.4.
1971 in Hamburg.
Von den Werken, die nicht wie viele Kompositionen
Lubrichs im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen sind, verdienen die
unmittelbar nach der Studienzeit bei Reger und Straube entstandenen
Orgelwerke Beachtung. Auch in den Hamburger Jahren nach 1945 komponierte
Lubrich noch mehrere Orgelwerke sowie Werke für Chor, darunter viele für den
Gebrauch in der Schulpraxis. Auch Werke für Orchester, Streichquartett und
Klavier sind erhalten.
Während oder kurz nach den Leipziger Studienjahren
komponierte Lubrich eine ganze Reihe von Charakterstücken für Orgel,
beginnend mit dem Kyrie eleison (Charakterstück in d) op.9 (1909), gefolgt
von den 3 Stücken op.13 (1911) mit den Titeln Präludium, Romanze, Scherzo,
den Drei Stimmungsbildern op.24 (1912), dem auf dieser CD eingespielten
op.37 (1913), der Totenklage op.46 (1914) und schließlich der Sphärenmusik
in der Weihenacht op.50 (1914). |