Paul Joachim Schebesta (* 20. März 1887 in Groß Peterwitz, Schlesien; † 17. September 1968 in Mödling bei Wien) war ein deutscher Theologe, Missionar, Ethnologe und Erforscher sogenannter Zwergvölker (Pygmäen, Negrito) Afrikas und Asiens, zu denen er mehrere Forschungsreisen unternahm.
Nach Empfang der Priesterweihe 1911 wurde er als Mitglied der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Steyler Missionare) nach Mosambik entsandt, wo er während des Ersten Weltkriegs interniert war. Seit 1921 war er Dozent im Missionshaus Sankt Gabriel in Maria Enzersdorf am Gebirge (Niederösterreich).
Schebesta widmete sich ethnologischen Studien und unternahm Forschungsreisen nach Malaysia (1924/25) und auf die Philippinen (1938/39). Seit den 30er Jahren beschäftigte er sich vor allem mit den Pygmäen Zentralafrikas (insbesondere den Bambuti-Pygmäen vom Ituri), deren Lebensverhältnisse er auf insgesamt vier Expeditionen (1929, 1934/35, 1949/50, 1954) erkundete.
Seit 1947 unterrichtete er an der Wiener Hochschule für Welthandel.
Sein ethnologisches Oeuvre ist ganz in die Tradition seiner Mitbrüder, der Patres Wilhelm Schmidt (1868-1954), Wilhelm Koppers (1886-1961) und Martin Gusinde (1886-1969) um das Anthropos Institut und seinen Vertretern der Kulturkreislehre einzuordnen