Max
Born (*
11. Dezember
1882
in
Breslau;
†
5. Januar
1970
in
Göttingen)
war ein
deutscher
Mathematiker
und
Physiker.
Für seine grundlegenden Forschungen in der
Quantenmechanik wurde er 1954
mit dem
Nobelpreis
für Physik ausgezeichnet.
Max Born wurde in Breslau/Schlesien
geboren. Er stammte aus einer großbürgerlichen assimilierten
deutsch-jüdischen Familie. Sein Vater Gustav Born war Professor für
Anatomie
und
Embryologie
an der
Universität
Breslau. Nach Besuch des
humanistischen
König-Wilhelm-Gymnasiums
studierte Max Born ab 1901 in Breslau,
Heidelberg,
Zürich,
Cambridge
und
Göttingen
zuerst Rechtswissenschaften und
Moralphilosophie, später
Mathematik, Physik und Astronomie. Er promovierte 1906 bei
David Hilbert
in Göttingen. Später war er Mitarbeiter von
Hermann
Minkowski und habilitierte sich
1909. Er beschäftigte sich unter anderem mit den Folgen der
Relativitätstheorie seines
Physiker-Kollegen
Albert
Einstein für die Physik fester
Körper und mit der Theorie atomarer
Kristallgitter.
Hierüber veröffentlichte er 1915 das Buch Dynamik der Kristallgitter.
Born
war zunächst Privatdozent in Göttingen und wurde dann außerordentlicher
Professor für theoretische Physik an der
Universität
Berlin, wo er mit
Max Planck,
Albert
Einstein und
Walther Nernst
zusammenarbeitete. 1919 erhielt er seinen ersten Lehrstuhl in Frankfurt
am Main.
Born
war von 1921 bis 1933 Professor in Göttingen. Hier entwickelte er unter
anderem mit
Wolfgang Pauli,
Werner
Heisenberg und
Pascual Jordan
große Teile der modernen
Quantenmechanik. Nach ihm
benannte Verfahren wie die
Born-Oppenheimer-Näherung in der
Molekülphysik (1928) und die
Bornsche
Näherung in der Streutheorie
erinnern an seine Pionierleistungen. Er entwickelte die
statistische
Interpretation der Wellenfunktion,
die später als
Kopenhagener
Deutung bekannt wurde und für
die er 1954 den
Nobelpreis
für Physik erhielt. Bereits 1948 wurde ihm die
Max-Planck-Medaille verliehen,
1950 die
Hughes-Medaille.
Max
Born beschäftigte sich auch mit theoretischer
Optik,
über die er mit
Emil Wolf
ein heute noch bedeutendes Lehrbuch geschrieben hat.
1933,
nach der Machterlangung der Nationalsozialisten, wurde Max Born wegen
seiner jüdischen Vorfahren und seiner pazifistischen Einstellung
zwangsbeurlaubt, aufgrund des
Berufsbeamtengesetzes der
Hitler-Regierung. 1936 wurde ihm auch die deutsche Staatsbürgerschaft
entzogen. Er emigrierte nach England und hatte zunächst ab 1934 eine
Professur in Cambridge, dann ab 1936 an der
Universität
von Edinburgh, wo er bis zu
seiner Rückkehr 1953 als Dozent arbeitete. Am 28. Juni 1953 wurde er zum
Ehrenbürger von Göttingen ernannt, wo man später auch eine Straße nach
ihm benannte. Sein Grab befindet sich auf dem Göttinger
St.Albani-Friedhof,
obwohl er zuletzt nicht in Göttingen selbst, sondern in dem nicht weit
entfernten
Bad Pyrmont
lebte.
Neben
seinen physikalischen Untersuchungen hat sich Max Born immer wieder mit
Reden zu philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen Gehör zu
verschaffen versucht. So war er 1957 Mitunterzeichner des
Göttinger
Manifests, das sich gegen die
atomare Aufrüstung der
Bundeswehr
wandte. In diesem Zusammenhang hat er wiederholt auf die wichtige Rolle
hingewiesen, die seine Frau Hedwig für die Herausbildung und Überprüfung
seiner eigenen Standpunkte spielte. Mit ihr zusammen verfasste er unter
anderem das Buch „Der Luxus des Gewissens – Erlebnisse und Einsichten im
Atomzeitalter“ (1958).
Mit Albert
Einstein verband Born eine lebenslange enge Freundschaft, auch wenn
Einstein die Arbeiten Borns zur Quantentheorie skeptisch betrachtete.
Sein Briefwechsel mit Einstein, der unter anderem für die Geschichte der
Interpretation der Quantenmechanik interessant ist, wurde in Buchform
veröffentlicht
Quelle;
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