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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

          Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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  Leo, Baeck

* 23.5.1873,  2.11.1956, Lissa

Theologe, Rabbiner.

 "Leo-Baeck-Institut" 

 

 
Leo Baeck (* 23. Mai 1873 in Lissa, Provinz Posen, heute Leszno, Polen; † 2. November 1956 in London) war ein Rabbiner und bekannter Vertreter des deutschen liberalen Judentums.Leo Baeck wuchs in Lissa (damals preußische Provinz Posen, heute: Leszno/Polen) als Sohn des Rabbiners Dr. Samuel Baeck (1834–1912) und seiner Ehefrau Eva geb. Placzek (1840–1926) mit vier Schwestern auf. Er besuchte das Johann-Amos-Comenius-Gymnasium seiner Geburtsstadt. Nach einem Studium am Rabbinerseminar in Breslau, wo er gleichzeitig an der Universität Philosophie studierte, wechselte er 1894 an die liberale Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, wo er an der Friedrich-Wilhelms-Universität neben Philosophie auch Geschichte und Religionsphilosophie belegte und im Mai 1895 bei Wilhelm Dilthey über Spinozas erste Einwirkungen auf Deutschland promovierte.

1895 nahm er eine Rabbinerstelle in Oppeln an. Dort entstand sein Hauptwerk Das Wesen des Judentums, das 1905 erschien. Darin setzte er sich kritisch mit den Positionen des evangelischen Theologen Adolf von Harnack auseinander und wehrte sich gegen die Darstellung des Judentums als überholter Gesetzesreligion. 1896 heiratete er Nathalie Hamburger, die Enkelin eines Rabbinerkollegen. Im oberschlesischen Oppeln wurde auch das einzige Kind des Paares, Ruth, geboren. Von 1907 bis 1912 amtierte er in Düsseldorf. 1912 wurde er Gemeinderrabiner in Berlin (zu der Zeit zählte die Jüdische Gemeinde Berlin ungefähr 150.000 Mitglieder), wo er ab 1913 auch als Dozent an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums wirkte, bis zu deren Schließung durch die Nationalsozialisten am 19. Juli 1942.[1]

Am Ersten Weltkrieg nahm Leo Baeck als Feldrabbiner teil. In der Weimarer Republik wurde er zum bekanntesten Vertreter des liberalen deutschen Judentums und übernahm mehrere repräsentative Ämter in jüdischen Organisationen. So wurde er 1922 Vorsitzender des Allgemeinen Rabbinerverbandes in Deutschland und war von 1924 bis 1937 Präsident der Großloge der deutschen Sektion von B'nai B'rith, die damals mehr als hundert Einzellogen umfasste.[2] Ab 1925 war Leo Baeck Vorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden.

1933 wurde Leo Baeck Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden, die eine Dachorganisation der jüdischen Organisationen darstellte und zu deren Leitung er mit seinen Fähigkeiten zu vermitteln besonders geeignet war. Die Aufgaben der Reichsvertretung in der Zeit der schwersten antisemitischen Verfolgung reichten von der humanitären Unterstützung für die verelendete jüdische Bevölkerung, der Bildung für die aus den Schulen getriebenen Schülerinnen und Schüler bis zur Unterstützung bei der Auswanderung. Die Nationalsozialisten entzogen ab 1939 anderen jüdischen Einrichtungen die Selbstständigkeit, schufen die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland als Zwangsvereinigung und versuchten über die Gestapo deren Aktivitäten direkt zu kontrollieren. Auch unter diesem Druck lehnte Leo Baeck Angebote zur Emigration ab und unterhielt Kontakte zur Widerstandsgruppe um Carl Friedrich Goerdeler. 1943 wurde Leo Baeck (mit der Nummer: 187 894) wie die meisten anderen Vertreter der Reichsvereinigung in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, wo er als Prominenter mit besonderen Rechten lebte.[3] Die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ wurde von der Gestapo geschlossen

In Theresienstadt wurde Leo Baeck Mitglied im Ältestenrat und kümmerte sich unter schwierigsten Bedingungen um die Gemeinde, unterstützt von Regina Jonas und Viktor Frankl. Außerdem initiierte er zusammen mit Professor Maximilian Adler aus Prag und Professor Emil Utitz aus Halle eine Vortragsreihe, die er selbst mit einem Vortrag über Platon begann. Es existiert eine Liste seiner Vortragsthemen (geschrieben in Sütterlinschrift), auf der genannt sind: Platon, Maimonides, Spinoza, Kant, Mendelssohn, Hermann Cohen, Die jüdische Religionsphilosophie des Mittelalters, Die jüdische Mystik des Mittelalters, Das Problem von Leib und Seele, Die Lebenseinheit in Leib und Seele, Der Sinn der Geschichte, Die Geschichtsschreibung, Die Jahrhunderte von der Zerstörung des ersten bis zu der des zweiten Tempels, Die Zeit der Makkabäer. Soweit bekannt, hielt er seinen letzten Vortrag mit dem Titel Galileo Galilei und das Ende des Mittelalters am 23. Dezember 1944.[4]

Bereits im August 1943 hatte Baeck in Theresienstadt erfahren, dass Auschwitz ein Vernichtungslager war, traf aber die Entscheidung, seinen Mitgefangenen nichts davon zu sagen. Er überlebte (schwer misshandelt, seine vier Schwestern waren im Ghetto umgekommen) den Holocaust und siedelte am 5. Juni 1945 nach London um. Dort wirkte er als Präsident der von ihm 1924 mitbegründeten Weltunion für progressives Judentum; ein Amt, in das er bereits 1938 gewählt worden war und das er bis 1955 ausübte. 1947 gründete er das später nach ihm benannte „Institut zur Erforschung des Judentums in Deutschland seit der Aufklärung“. 1948 bis 1953 übernahm er zudem eine Professur am Hebrew Union College in Cincinnati.

Er starb am 2. November 1956 in London und ist in Golders Green begraben..

Quelle; " Wikipedia 2010 "