Wernicke entdeckte 1874 das sensorische Sprachzentrum (so genanntes Wernicke-Areal) im Gehirn, das im Gegensatz zum motorischen Broca-Areal (nach Paul Broca) für das Verstehen von Sprache zuständig ist.
Carl Wernicke wurde am 15. Mai 1848 zu Tarnowitz in Oberschlesien geboren; sein Vater war Oberbergamtsrevisor. Wernicke besuchte das Königliche Gymnasium in Oppeln und das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau bis zum Abitur im Jahre 1866. Er studierte Medizin an der Universität Breslau und promovierte 1870. Als Assistenzarzt am Allerheiligenhospital zu Breslau habilitierte er sich 1875. Von 1876 bis 1878 war er Assistent an der psychiatrischen und Nervenklinik der Charité in Berlin. Im Jahre 1885 wurde er als außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Nervenkrankheiten nach Breslau berufen und 1890 zum ordentlicher Professor ernannt. 1904 folgte er einem Ruf nach Halle. Als Direktor der Hallenser psychiatrischen und Nervenklinik hat er nicht ganz 3/4 Jahre gewirkt. Auf einer Radfahrt durch den Thüringer Wald verunglückte er am 13. Juni 1905; dabei erlitt er mehrere Rippenbrüche und einen Brustbeinbruch, wodurch ein Pneumothorax entstand. An diesen schweren Verletzungen verstarb er. Seine Leiche wurde in Gotha eingeäschert