Leopold Schefer (* 30. Juli 1784 in Muskau; † 13. Februar 1862 ebenda) war ein zu Lebzeiten sehr bekannter deutscher Dichter und Komponist, Pseudonym Pandira.
Leopold Schefer wurde als Sohn des Muskauer Land- und Armenarztes Christian Gottlob Schefer (1728-1805) und seiner Ehefrau Hanna Sophia (* Schumann, 1752-1808), Pfarrerstochter aus dem nahen Klitten, geboren.[2]
Nach Privatunterricht durch den Vater, dann durch den Rektor der Muskauer Stadtschule Andreas Tamm und den Hofrat Johann Justus Röhde (auch: Rhöde) besuchte er von 1799 bis 1804 auf das Gymnasium in Bautzen. In dieser Zeit begann er zu schreiben und zu komponieren; sein Musiklehrer war der Kantor Johann Samuel Petri. Er lebte danach bis 1816 wieder in Muskau, Von 1812 bis 1816 vertrat er erfolgreich den abwesenden Standesherrn Hermann von Pückler-Muskau als dessen „General-Inspector“. In diese Zeit fällt auch seine Englandfahrt, die er 1814 gemeinsam mit Pückler unternahm, zahlreiche Parks mit ihm besuchte und auf der Bühne von Eliza O'Neill so beeindruckt wurde, dass sie in seinem Werk wiederholt erscheint.[3]
Anschließend ging er nach Wien, wo er Medizin, weitere Fremdsprachen - er brachte es schließlich auf insgesamt 11 - und vor allem Musik bei Salieri studierte. Von da aus trat er seine ausgedehnten Reisen, meist zu Fuß, durch den östlichen Mittelmeerraum an, die er seine „Lebensuniversität“ nannte: nach Italien, Malta, Attika und die Peloponnes, Chios, Ägypten, Palästina, Syrien, Anatolien und Konstantinopel.
Er kehrte im Dezember 1819 nach Muskau zurück, heiratete 1821, baute sich ein Haus nach eigenen Entwürfen und wurde Vater eines Sohnes und vierer Töchter. Danach reiste er – trotz vieler Pläne – nur noch sehr wenig (Dresden, Stuttgart, Berlin, Branitz, Döbschütz[4]) und lebte zunächst sehr erfolgreich von seiner Feder. Als Komponist war er jedoch echolos. Seine pantheistische Weltsicht bewirkte, dass die geistliche Schulaufsicht trotz seiner Popularität seine Aufnahme in die Schullesebücher unterband – eine Erklärung dafür, dass er lange Zeit fast vergessen war. Nach der von ihm begrüßten Revolution im „Kraftjahr 1848“ verlor er nach deren Niederschlagung langsam sein Publikum und starb 1862 in Muskau.
Sein Grabstein aus Lausitzer Syenit steht auf dem Friedhof, in Sichtweite seines Hauses.[5