Herbert Johannes Theodor Böhme wurde am
21.04.1898 in Rattwitz im kreis Ohlau in Schlesien geboren und
trat am 17.08.1915 als Kriegsfreiwilliger dem Infanterie-Regiment
23 bei und nahm mit diesem Regiment an den Kämpfen der Westfront
im Raum Artois, Somme, Flandern, Champagne teil. Im Jahre 1917 an
die Ostfront verlegt, erfolgten Kämpfe um Dünaburg, um dann wieder
an die Westfront verlegt zu werden. Dort zunächst in Flandern
erfolgte die Verlegung nach Oberitalien wo die Kämpfe am Isonzo
und in den Julischen Alpen erfolgten. Gegen Ende des Jahres wieder
an der Westfront verlegt nimmt Böhme an den Kämpfen in Lothringen
und den Vogesen teil.
Nach Kriegsende wird er am 29.03.1920 als Leutnant der Reserve aus
dem Heeresdienst entlassen.
Nach verschiedenen Reserveübungen in den Jahren 1935 und 1936 trat
er am 23.07.1937 im Range eines Oberleutnants der Wehrmacht bei
und wird dort zum Chef der 9. Kompanie im Infanterie-Regiment 28
ernannt, mit dem er am Polen-Feldzug teilnimmt.
Nach Ende der Kämpfe in Polen wird er am 09.03.1940 zum Kommandeur
des III. Bataillons des Regiments ernannt, mit dem er am
West-Feldzug teilnimmt. Im Rahmen der 8. Infanterie-Division nimmt
Böhme ab dem 23.05.1940 an den Kämpfen um den Übergang über den
Schelde-Kanal bei Bouchain teil. Dabei arbeitete sich Böhme trotz
stärksten Abwehrfeuers des Gegners, bis eine dicht an einem
gegnerischen Werk liegende Kanalbrücke vor und leitete von dort
mit persönlicher Tapferkeit den eigenen Angriff. Gegen Nachmittag
fiel das Werk und damit die Stadt Bouchain nach vier Tagen
schwerer Kämpfe. Böhme erhielt dafür am 19.07.1940, als Major und
Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 28, das
Ritterkreuz.
Laut Meldung vom 21.11.1940 übernimmt er das Kommando über das I.
Bataillon des Infanterie-Regiments 233, um mit Meldung vom
24.02.1941 das Kommando über das III. Bataillon "Feldherrnhalle"
des Infanterie-Regiments 271 zu übernehmen. Im Ost-Feldzug im
Einsatz, übernimmt er mit Meldung vom 20.05.1942 das Kommando über
das Infanterie-Regiment 271, das am 09.08.1942 in
Infanterie-Regiments (mot.) "Feldherrnhalle" umbenannt
wird. Als Kommandeur dieses Regiments wird er am 07.06.1942 zum
Eichenlaub vorgeschlagen, was aber am 09.06.1942 abgelehnt wird.
Am 21.10.1942 erfolgte eine weitere Eingabe zum Eichenlaub, was
aber am 07.11.1942 erneut abgelehnt wird.
Bei den Kämpfen des Regiments im Raum Degmanow/Witebsk fällt Böhme
am 27.12.1943 im Kampf. Seine sterblichen Überreste sind bis heute
nicht gefunden. Herbert Böhme bekleidete neben seinem Rang als
Oberst der Wehrmacht den eines SA-Verwaltungs-Oberführers,
allerdings trat er bereits am 31.08.1937 aus der SA aus.