Ritterkreuzträger Hermann Bix
                              Oberfeldwebel, Panzertruppe

 
 

 

                                                          Ritterkreuz

                                                Deutsches-Kreuz-GoldEK1EK2Panzerkampf-100verw-silber

 

 
 

Hermann Bix wurde am 10.10.1914 in Strehlitz im Landkreis Namslau im Bezirk Breslau als jüngster Sohn eines schlesischen Landsturmsoldaten, der im August 1915 fiel, geboren und erlernte nach der Schule das Maschinenbauer-Handwerk. Mit Ende der Berufsausbildung wollte er der Reichswehr beitreten, die ihn jedoch aufgrund seiner Grösse (1,75 m) ablehnte.
Mit neuer Wehrhoheit und neuer Wehrmacht trat er dann am 01.10.1935 seinen Dienst beim Panzer-Regiment 2 in Eisenach an und nahm am Polen- und Frankreich-Feldzug als Kradmelder im Panzer-Regiment 35 teil.
Am 22.06.1941 nimmt er als Kommandant eines Panzers der 7. Kompanie des Panzer-Regiments 35 am Einmarsch in die Sowjetunion teil. Unter dem Abteilungskommandeur Major von Lauchert steht er u.a. an den Kämpfen im Raum Korop-Bachmatsch im Einsatz, wo die Panzerspitze in einem Dorf im Abwehrkampf stand und die Spitzenpanzer, mit alten Panzerfeldwebeln, abgeschossen wurden. Am linken Flügel der Kompanie Lekschat stand Bix, der die Situation erkannte und die gegnerischen Pakstellungen umging. Keine Zeit zum anvisieren des Pakriegels stiess Bix in das Dorf vor und erreichte die dahinter verlaufende Rollbahn, die voll gestopft war mit Fahrzeugen aller Art, die er sofort unter Feuer nahm. Da der Gegner der Meinung war umgangen zu sein, baute er seinen Pakriegel ab und machte so den Weg für die deutsche Anteilung frei. Hauptmann Lekschat war zunächst ausser sich, über Bix Alleingang beruhigte sich aber schnell als er das Ausmaß des Bix`schen Angriffes sah. Durch diesen Einsatz gelang es über 800 Gefangene einzubringen, sowie 60 Fahrzeuge, 12 Pak und 16 schwere Geschütze zu erbeuten, wofür Bix mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet wurde.
Nach dem Wechsel in die 6. Kompanie, am 01.10.1941,  nimmt Bix am Vorstoß auf Moskau teil und damit an den Kämpfen im Raum Gluchow, wo sich der Gegner erstmals wieder stellte. Nach Ereichung der Ortschaft Dimitrowsk, wurden die Deutschen durch russische Posten eingewiesen und über die Brücken geführt. Erst in der Stadt erkannte der Gegner die dt. Panzer, bis Kradschützen die Stadt einnahmen. Am nächsten Morgen übernahm Bix zusammen mit Oberleutnant von Kartell die Aufklärung in Richtung Orel. Kurz vor Kromny eroberte Bix ein sowjetisches Benzinlager und sicherte dies für die Division. In der Folge nahm er zusammen mit Oberleutnant Wollschläger mit 6 Panzern Orel im Handstreich und ging dann bis Mzensk weiter vor, wo die Panzer des Regiments auf eine gegnerische Panzer-Brigade stiessen die erstmals mit den schweren KW 1 und den neuen T-34 ausgerüstet waren. Zum ersten Mal sah Bix hier deutsche Panzer sich zurückziehend. Der Regimentskommandeur Oberst Eberbach sah hier die Gefahr eines Desasters und befahl den Rückzug. Bix nahm auf dem Weg zurück zusammen mit Oberst Eberbach einen schwer verwundeten Pionier auf, nachdem der Kommandeurspanzer Eberbach abgeschossen wurde und die Besatzung aber aussteigen konnte. Kurze Zeit später nahm Bix an der Eroberung der Ortschaft Mzensk und den Kämpfen um Tula im Vorfeld Moskaus teil. Zuvor bestand er am 13.11.1941 schwere Kämpfe um die Ortschaft Wenew. Dort kam es zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen Bix und Leutnant Bökle mit einem sowjetischen KW 1. Nach unzähligen Abprallern eigener Granaten schoss Bix dem KW I die Kanonen mit drei Volltreffern ins Rohe entzwei und rettete so die Situation.
Nach Rückzug auf Sudimir-Ssuchinitschi, saß die Besatzung Bix ab und wurde im Infanteriekampf eingesetzt. Nach Umgliederung des Regiments und Abgabe der I. Abteilung an die 11. Panzer-Division im Frühjahr 1942, gehörte Bix zur 8. Kompanie des Panzer-Regiments 15 unter Oberleutnant Schöpe, wo er weiterhin den Posten eines Zugführers übernahm. Als solcher wird er am 30.06.1942 durch einen Splitter am Unter- und Oberschenkel verwundet, sowie am linken Arm, wobei er jedoch bei der Truppe verbleiben kann. Nach erneutem Einsatz fährt er am 22.08.1942 im Shisdrawald auf eine Mine und wird an beiden Beiden verwundet. Sein Panzer wurde in fünf Tagen durch 5 Minen beschädigt.
In ein Heimatlazarett verlegt und ab dem 05.11.1942 auf Genesungsurlaub, wo er von der Verleihung des Deutschen Kreuzes unterrichtet wurde, aber auch vom Soldatentod seines Bruders, übernimmt er Ende 1942 einen Posten als Lehrgangsleiter an der Heeres-Unteroffiziers-Schule in Eisenach, um dann im Frühjahr 1944 als Ausbilder zu einer Panzer-Ausbildungs-Abteilung nach Frankreich versetzt zu werden, die die Umschulung auf Panther-Panzer übernahm.
Im Juni 1944 erfolgte dann die Versetzung als Zugführer in die 3. Kompanie, unter Oberleutnant Goldhammer, des Panzer-Regiments 35. Mit diesem nahm er an den Rückzugskämpfen im Raum Baranowitschi teil, wo sein Panzer nicht weniger als 17 Treffer erhielt, aber dennoch kampffähig blieb. Nach Kämpfen bei Praga/Warschau verlegt das Regiment nach Kurland.
Am 18.08.1944 wurde er bei Shagarew durch Splitter am Oberschenkel und Hüfte verwundet. Ins Heimatlazarett verlegt, kehrt er im Oktober 1944 wieder zu seinem Zug zurück und wird am 04.11.1944 durch einen Stalinorgel-Volltreffer erneut verwundet, kann aber wieder bei der Truppe verbleiben. Dabei fiel sein bewährter Fahrer Schädelbauer, Bix selbst erlitt eine Gehirnerschütterung.
Nachdem dem Gegner am 07.03.1945 im Bereich der 35. Infanterie-Division in Richtung Danzig durchbrach, wurde die 3. Kompanie der I. Abteilung des Panzer-Regiments 35 der Division unterstellt. Bix stand dabei mit 5 Jagdpanthern unter dem Kompanieführer Leutnant Tautorus im Raum Preussisch-Stargard im Einsatz. Dabei schoss er zunächst mit den Jagdpanzern V die gegnerische Panzerspitze zusammen, bis sich der Zug verschossen hatte und nur noch Bix mit ausreichend Munition versehen den Grenadierne in vorderster Linie Halt bot. Dabei schoss Bix zunächst vier Panzer amerikanischer Bauart ab. Ein weiterer Panzerangriff begann und Bix verfügte nur noch über 5 Spreng- und 20 Kopfgranaten. Dennoch schoss Bix weitere 11 Panzer lahm. In den weiteren Kämpfen, insbesondere nach dem Fall Kleschaus, unterstützte Bix mit drei Panzern den Gegenangriff eines Grenadier-Regiments, befreite auf dem Gut am Totenkopf bei Klenschkau-Danzig ein Volksgrenadier-Bataillon und schoss 11 weitere Panzer ab. Die 35. Infanterie-Division reichte ihn, als Oberfeldwebel und Zugführer in der 3. Kompanie des Panzer-Regiments 35, daraufhin zum Ritterkreuz ein, das ihm am 22.03.1945 durch Funkspruch verliehen wurde. Bix hatte in 61 Einsatztagen, 75 sowjetische Panzer abgeschossen, davon 21 allein innerhalb der letzten Woche im Kampfraum südlich Danzigs. Bix war damit der erfolgreichste Panzerkommandant der I. Abteilung.
Seinen letzten Kampfeinsatz auf dem Frischen Haff fährt Bix am 06.05.1945, wobei er eine Trommelfellverletzung erlitt und dann am Absetzen nach Nickelswalde und nach Hela teilnimmt, wo er über die Ostsee nach Kiel evakuiert wird und dort am 14.05.1945 in britische Gefangenschaft gerät, aus der er noch 1945 entlassen wird.
Nach dem Krieg trat er am 01.03.1956 der Bundeswehr bei, wo er zunächst in verschiedenen Annahmestellen arbeitet, um dann später verschiedene Kommandopositionen zu übernehmen, bis er am 30.09.1970 als Oberstabsfeldwebel in den Ruhestand verabschiedet wird.
Hermann Bix verstarb am 31.07.1986 in Wiesbaden.

Beförderungen

 

Auszeichnungen

Unteroffizier 00.00.1939 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

22.03.1945

Feldwebel 01.10.1941 Eisernes Kreuz II. Klasse 30.05.1940
Oberfeldwebel 01.08.1942 Eisernes Kreuz I. Klasse 20.10.1941
Fahnenjunker-Feldwebel (nicht bestätigt) 20.04.1945 Deutsches Kreuz in Gold 05.11.1942
Stabsfeldwebel (Bw) ??? Panzerkampf-Abzeichen II. Stufe 00.00.1944
Oberstabsfeldwebel (Bw) ??? Panzerkampf-Abzeichen IV. Stufe für 100 Kampftage 00.00.1945