Otto Franz Georg Hans Bischoff wurde am
23.04.1909 in Bunzlau in Schlesien geboren und trat am 01.10.1926
der 3. Eskadron der 4. Fahr-Abteilung bei und erhielt am
03.11.1926 eine Kommandierung zum Ausbildungs-Bataillon des 10. (Sächs.)
Infanterie-Regiments nach Löbau und ab dem 01.11.1928 eine
Kommandierung zur 2. Kompanie der 4. Kraftfahr-Abteilung nach
Magdeburg. Vom 04..08.1930 bis zum 30.08.1930 in der
Unteroffizier-Anwärter-Kompanie des 12. Infanterie-Regiments in
Altengrabow, wird Bischoff am 01.10.1930 in die 4. Kompanie der 4.
Kraftfahr-Abteilung versetzt und erhält vom 12.1.1930 bis zum
11.02.1931 eine MG-Ausbildung. Er erhält dann vom 01.10.1932 bis
zum 12.11.1932 eine Kommandierung zum Fahrlehrer-Kursus bei der 2.
Kompanie der 3. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung in Döberitz-Elsgrund
zur Weiterbildung als Geländefahrer.
Am 01.10.1934 in die 1. Kompanie der Kraftfahr-Abteilung Magdeburg
B, der späteren Panzer-Abwehr-Abteilung 13, kommandiert, wird er
am 15.10.1935, mit Wirkung vom 01.10.1935, in die
Panzer-Abwehr-Abteilung 3 nach Frankfurt/Oder versetzt und nimmt
dann vom 28.10. bis zum 21.12.1935 an einem Nachrichten-Lehrgang
in Halle (Saale) teil. Am 01.01.1936 zum Führer des
Nachrichtenzuges ernannt, wird er als solcher vom 19.11. bis zum
28.11.1936 zum Lehrgang 8A nach Döberitz, bzw. vom 07.05. bis zum
07.06.1937 zum Nebel-Lehrgang kommandiert.
Am 12.10.1937 wird er mit Wirkung vom 01.10.1937 zum Chef der 2.
Kompanie der Panzer-Abwehr-Abteilung 3 ernannt, mit der er in der
Folge am Polen- und Westfeldzug teilnimmt.
Am 30.05.1941 wird er als Chef der Stabs-Kompanie zum Sonderstab "F"
versetzt. Diese Sonderstab, auch Sonderstab "Felmy"
genannt, wurde am 28.05.1941 für Unternehmungen im Nahen Osten
aufgestellt. Mit Wirkung vom 26.05.1941 in den Sonderstab
versetzt, übernimmt er mit Wirkung vom 01.08.1942 das Kommando
über das I. Bataillon des Sonderverbandes 287, der auch als
Panzer-Grenadier-Bataillon 287 bezeichnet wurde.
Am 22.02.1943 erfolglos zum Ritterkreuz eingereicht, wird er ab
dem 27.02.1943 als Bataillonskommandeur im Bereich des Generals
zbV. verwendet und mit Wirkung vom 30.04.1943 zur Verwendung als
Führer der deutsch-arabischen Lehr-Abteilung zur Heeresgruppe
Afrika versetzt. Dort übernimmt er vom 09.04. bis zum 15.12.1943
das Kommando über das I. Bataillon des Grenadier-Regiments (mot.)
92, gebildet aus dem Regimentsstab, dem I. und II. Bataillon des
Sonderverbandes 287, der Deutsch-Arabischen Legion. Dieses
Bataillon wurde noch durch eine im Wehrkreis II aufgestellte
Batterie und einer leichten Pionier-Kompanie 92 ergänzt.
Durch den Kapitulation der Heeresgruppe Afrika, wird die
Kommandierung am 13.07.1943 mit Wirkung vom 30.04.1943 aufgehoben.
Stattdessen erfolgte mit Wirkung vom 15.12.1943 die Versetzung in
die Führer-Reserve unter gleichzeitiger Kommandierung an die
Panzertruppenschule I nach Bergen, zur Teilnahme an einem
Regimentsführer-Lehrgang. Diesen besucht er vom 06.01. bis zum
29.01.1944 und wird vom 22.05. bis zum 19.06.1944 zum
Oberbefehlshabers Südwest zur weiteren Einarbeitung als
Regiments-Führer für Panzer-Grenadiere kommandiert.
Mit Wirkung vom 03.08.1944 zum Arbeitsstab (Panzerjäger) nach
Allenstein kommandiert, wird er dort als Brigade-Führer der
Panzer-Brigade eingearbeitet und kommt dann mit Wirkung vom
22.08.1944 in die Führer-Reserve.
Am 19.09.1944 erfolgte mit Wirkung vom 18.09.1944 die
Kommandierung zur Führer-Grenadier-Division zur Einarbeitung als
Führer einer Panzer-Brigade, wo er dann mit Wirkung vom 01.10.1944
mit der Führung des Panzergrenadier-Regiments 5 beauftragt wird.
Mit diesem nimmt er an der 1. Kurlandschlacht am 27.10.1944 im
Raum Autz teil. Aufgrund des schweren Feinddrucks gehen die 121.,
215. und 389. Infanterie-Division zurück und geben Autz auf. Unter
den Augen des Generalobersten Schörner wird das I. Bataillon des
Panzergrenadier-Regiments 5 zwischen Bulini und Klabji eingesetzt,
wobei das II. Bataillon von Westen her in Richtung Autz angesetzt
wurde. Dabei setzte es sich mit Erfolg gegen 100 bis 150 Panzer
durch, was unter anderem zur Verleihung von Ritterkreuzen an den
Oberfeldwebel Fritz Dilz und den Unteroffizier
Heinrich Behrends führte. Das I. Bataillon wurde am 30.10.1944
abgedrängt wodurch die Gefahr bestand das wichtige Höhengelände im
Mittelabschnitt des Regiments, bei Ciruli und Pilsinski, zu
verlieren. Bischoff erkannte sofort die Gefahr, die dem Gegner
einen ungehinderten Vorstoß ins Hinterland ermöglichte und setzte
seinen Regimentsgefechtsstand zur Abwehr auf einer Höhe bei Ciruli
ein. Neben Meldern, Gefechtsschreibern, Kradschützen und
Fla-Soldaten zerschlug Bischoff als MG-Schütze 1 sämtliche
Abgriffe des Gegners. Dafür wird er, als Major und Führer des
Panzergrenadier-Regiments 5, am 09.12.1944 mit dem Ritterkreuz
ausgezeichnet, das ihm am 13.12.1944 aus der Hand des
Divisionskommandeurs ausgehändigt wurde.
In den weiteren Kämpfen am 28.12.1944 schwer verwundet und ins
Reserve-Lazarett 101 nach Frankfurt/Oder verlegt, wird er mit
Wirkung vom 25.01.1945 in die Reserve versetzt und wird am
26.03.1945 zum Kommandeur des Panzergrenadier-Regiment 5 ernannt.
Dieser Befehl wird jedoch am 17.04.1945 wieder aufgehoben.
Stattdessen übernimmt Major Nöske das Kommando. Bischoff wird
wieder in die Reserve versetzt, unter Verwendung bei der
Heeresgruppe Kurland als Regimentsführer für Panzer-Grenadiere.
Die Inmarschsetzung erfolgte über die Frontleitstelle Sassnitz.
Laut Personalunterlagen kommt er dabei für eine Verwendung bei der
14. Panzer-Division in Frage.
Im April dann doch mit dem Kommando über das
Panzergrenadier-Regiment 5 beauftragt, gerät er als solcher am
09.05.1945 in sowjetische Gefangenschaft, aus der er erst am
09.10.1955 entlassen wird.
Hans Bischoff verstarb am 13.03.1959 in Berlin.