Ritterkreuzträger Günther Anhalt
SS-Standartenführer, Polizei

 
 

Ritterkreuz

Deutsches-Kreuz-GoldEK1 25.01.1940EK2 16.10.1939

                                               nahkampf-bronze Infanterie-Sturmabzeichen-BronzeBandenkamfabzeichen-silberWinterschlacht-Osten   00.00.1942Medaille-1-oktober-1938Verw-schwarz 29.03.1940SS-Ring
 
 

Günther Otto Friedrich Anhalt wurde am 23.01.1906 in Breslau geboren.
Nach der schulischen Ausbildung wurde er am 01.04.1924 Offiziersanwärter in der Reichswehr.
Am 01.07.1932 trat er der NSDAP (Nummer 1.395.568) und der SS (Nummer 45.437) bei. Anhalt gehörte 1933 zu den ersten Soldaten die der SS-Stabswache "Berlin" beitraten.
Am 27.07.1934 wurde für die Dauer von drei Monaten auf dem Reichswehr-Truppenübungsplatz Jüterbog, das Ausbildungs-Depot-Jüterbog errichtet. Dieses gliederte sich in 12 Ausbildungskompanien. Günther Anhalt gehörte hier zur 2. Ausbildungs-Kompanie unter dem SS-Hauptsturmführer Sator. Am 17.10.1934 wird er als SS-Hauptscharführer, Zugführer in der 7. Kompanie der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler". Kompaniechef war der damalige SS-Hauptsturmführer Grezesch.
Am 10.03.1935 zum SS-Untersturmführer und am 09.11.1936 zum SS-Obersturmführer befördert, übernimmt Anhalt die Führung der 7. Kompanie anlässlich des Besuches des italienischen Außenministers Graf Ciano in Berlin und erweist dem Gast die militärischen Ehrenbezeigungen. Graf Ciano und von Ribbentrop trafen am 22.05.1939 in Berlin zusammen, um den deutsch-italienischen Freundschafts- und Bündnispakt (Stahlpakt) zu unterzeichnen.
Am 28.08.1939 wird Anhalt Zugführer in der 5. Kompanie der LSSAH unter dem Kompaniechef SS-Hauptsturmführer Mohnke. Mit dieser Kompanie zieht Anhalt in den Krieg gegen Polen, wo er zusammen mit Mohnke a, 07.09.1939 verwundet wird.
Am 30.01.1940 zum SS-Hauptsturmführer befördert, übernimmt er am 10.05.1940 das Kommando über die 6. Kompanie und am 06.04.1941 über die 1. Pionier-Kompanie der Leibstandarte.
Nach Beginn der Kämpfe gegen Russland übernimmt er am 09.07.1941 die Führung des IV. Bataillons und wird am 01.09.1941 zum SS-Sturmbannführer befördert.
Nach Umformung der Division in eine motorisierte Division erhält Anhalt am 05.07.1942 das Kommando über das III. Bataillon des Infanterie-Regiments (mot.) 2 der Leibstandarte.
Seine nächste Versetzung erhält er zum Chef der Bandenkampfverbände und wird am 22.11.1943 zum SS-Obersturmbannführer befördert. Nachdem er 1944 in das SS-Personal-Hauptamt wechselte, erhält er im gleichen Jahr das Kommando über das SS-Polizei-Regiment 2 in der "Kampfgruppe von Gottberg". Für die Kämpfe mit seinem Regiment, wird Anhalt am 12.08.1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.
Nach seiner Beförderung zum SS-Standartenführer, am 01.07.1944, wird er Kommandeur der SS-Polizei-Brigade "Anhalt" und übernimmt am 13.11.1944 den Posten des Kommandeurs des Waffen-Grenadier-Regiments der Waffen-SS (bulgarische Nr. 1). Im gleichen Jahr erhält er ebenfalls den Rang eines Obersten der Polizei.
Am 26.01.1945 wird Anhalt Kommandeur des SS-Regiments "Kurmark", dem späteren SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 87.
Nachdem er im März 1945 das Kommando über das SS-Polizei-Grenadier-Regiment 90 erhält, fällt Günther Anhalt während der Kämpfe in Berlin am 27.04.1945. Über seinen Tod berichtet sein damaliger Fahrer Philipp Masbender, der zusammen mit einem gewissen Triebel mit Anhalt im Auto saß. Welche Strecke gefahren wurde ist nicht mehr bekannt, jedoch ließ Anhalt den Wagen halten und er stieg aus. Aufrecht unter Infanteriefeuer auf der Strasse stehend, schlug plötzlich vor den Füssen Anhalts eine Granate ein. Anhalt wurde hochgerissen und landete auf dem Gesicht. Als Masbender ihn erreichte war Anhalt bereits tot. Vermutlich erlitt er schwere innere Verletzungen, da er aus Nase und Mund blutete. Man brachte ihn dann zurück zum Gefechtsstand, wo man keinerlei Papiere oder Erkennungsmarke bei ihm fand. Ebenfalls fehlten persönliche Gegenstände. Masbender geht daher davon aus, daß Anhalt, wie viele andere, den Tod suchte. Die Auszeichnungen Anhalts übergab Masbender dessen Putzer. Beerdigt wurde er im Garten hinter dem Gefechtsstand.

Beförderungen

 

Auszeichnungen

Offiziersanwärter (Reichswehr) 01.04.1924 Julleuchter 16.12.1935
SS-Anwärter 01.07.1932 SS-Zivilabzeichen (31.272) ???
SS-Mann 01.07.1932 Ehrenwinkel für Alte Kämpfer ???
SS-Scharführer 08.05.1933 Totenkopfring ???
SS-Oberscharführer 01.10.1933 Ehrendegen ???
SS-Obertruppführer (späterer SS-Hauptscharführer) 01.03.1934 Medaille zur Erinnerung an den 01.10.1938 m. Spange Prager Burg ???
SS-Untersturmführer 08.03.1935 m. Wirk. v. 10.03.1935 Eisernes Kreuz II. Klasse 16.10.1939
SS-Obersturmführer 09.11.1936 Eisernes Kreuz I. Klasse 25.01.1940
SS-Hauptsturmführer 30.01.1940 Verwundetenabzeichen in Schwarz 29.03.1940
SS-Sturmbannführer 01.09.1941 Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze 02.10.1940
SS-Obersturmbannführer 22.11.1943 SS-Dienstauszeichnung 3. und 4. Stufe 31.12.1940
SS-Standartenführer 01.07.1944 Bulg. Tapferkeitsorden 4. Klasse 1. Grad 06.07.1942
Orden des Sterns von Rumänien 4. Klasse 03.09.1942
Medaille Winterschlacht im Osten ??.??.1942
Bandenkampfabzeichen in Silber ??.??.1943
Deutsches Kreuz in Gold 16.06.1944
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 12.08.1944
Nahkampfspange in Bronze 31.08.1944