Barthel Schulz, der seinen Namen später nach Art der Humanisten zu Scultetus latinisierte, wurde 1540 als Sohn des Görlitzer Bürgers und Vorwerksbesitzers Martin Schulz geboren. Durch seinen älteren Bruder Zacharias, von dem die Sonnenuhr an der Görlitzer Ratsapotheke stammt, wurde schon früh Barthels Interesse für Mathematik und Astronomie geweckt. Nach dem Besuch der städtischen Lateinschule studierte er an den Universitäten in Leipzig und Wittenberg. In Wittenberg hatte er sich am 24. Februar 1564 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erworben, hielt anschließend Privatvorlesungen, kehrte 1567 nach Görlitz zurück und drei Jahre später wurde er Lehrer am dortigen Gymnasium, wo er Mathematik und Astronomie unterrichtete.
Seit 1570 besaß er einen Bierhof in der Petersstraße, den er bis zu seinem Tod mit seiner Familie bewohnte. Als Braubürger gehörte er zur obersten Klasse der Görlitzer Bürger, der alle städtischen Ämter offenstanden. Seine Kinder wurden 1625 mit dem Prädikat Schollenstern geadelt.