Martin Schian war der Sohn des Pastors Robert Schian und dessen Frau Marie geborene Merensky. 1893 heiratete er in Breslau Wally geborene Lincke. Er studierte in Greifswald, Breslau und Halle evangelische Theologie.
Schian war ab 1896 Pfarrer in Dalkau (Landkreis Glogau, poln.: Głogów), 1902 in Görlitz sowie 1906 in Breslau, wo er auch als Privatdozent für Praktische Theologie an der Universität lehrte. 1908 wurde er ordentlicher Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 1924 übernahm er das Amt eines Generalsuperintendenten für den Sprengel Regierungsbezirk Liegnitz. 1928 wurde er Honorarprofessor an der Universität Breslau. Per Schreiben vom 24. Juni 1933 beurlaubte ihn August Jäger, preußischer Staatskommissar für die evangelischen Landeskirchen, mit sofortiger Wirkung.
Am 1. Juli 1933 schrieb Schian dazu: „Mein Gewissen gebietet mir aber, Ihnen, sehr geehrter Herr Staatskommissar, mitzuteilen, daß ich diese Beurlaubung nicht als rechtsgültig ansehen kann. Ich kenne als fachkundiger Theologe die Kirchenverfassung der altpreußischen Union und die ihr durch die Reichsverfassung gegebenen und vom Herrn Reichskanzler gewährleisteten Rechte genau genug, um zu wissen, daß es keinen Rechtstitel gibt, auf den sich dieser Akt stützen kann.“[1]
Von 1900 bis 1927 war Schian Vorsitzender des Vereins für schlesische Kirchengeschichte.