Er absolvierte nach seiner schulischen
Ausbildung ab dem 01.04.1938 den
Reichsarbeitsdienst in Kotzenau in
Schlesien, bis er dann am 14.11.1938 der 1.
Batterie der Beobachtungs-Abteilung 18 in
Görlitz beitrat.
Mit dieser nimmt er am Polen-Feldzug teil
und wird ab dem 08.05.1940 zum
Reserve-Offiziers-Lehrgang an die
Artillerieschule II/Lehrstab B in Jüterbog
versetzt. Damit nimmt er nicht am
West-Feldzug teil und übernimmt am
07.09.1940 den Posten eines
Vermessungs-Zugführers in der
Stellungs-Beobachtungs-Abteilung 556.
Mit Beginn des Ostfeldzuges wird er am
22.06.1941 als Lichtstellen-Zugführer in die
3. Batterie der
Gebirgs-Beobachtungs-Abteilung 18 nach
Nordfinnland/Lappland versetzt.
Im Jahre 1943 meldet er sich freiwillig zur
Sturmartillerie und wird ab dem 01.06.1943
zum Zugführer an der Sturmgeschützschule
Burg umgeschult. Anschließend wird er in die
Sturmgeschütz-Ersatz- und
Ausbildungs-Abteilung 300 nach Neisse
versetzt.
Am 01.03.1944 übernimmt Brettschneider den
Posten eines Zugführers in der 2. Batterie
der Sturmgeschütz-Brigade 904 im
Mittelabschnitt der Ostfront. Dabei wird er
am 30.08.1944 im Narew-Brückenkopf schwer
verwundet. Wieder genesen kehrt er auf
eigenen Wunsch zur Brigade zurück und wird
dort mit der Führung der 1. Batterie
beauftragt.
Dabei gerät er am 14.01.1945 in den Strudel
des sowjetischen Grossangriffes auf die
Front der 2. Armee. Im Rahmen der 292.
Infanterie-Division im
Einsatz wird zunächst der Narew-Abschnitt
zwischen Ostrolenka und Rozan aufgegeben. Am
Omulew gelingt es der Division einen
Brückenkopf zu halten. Als man dabei die
Bereitstellung eines gegnerischen
Infanterie-Regiments feststellte, stieß
Brettschneider mit sechs Geschützen und
einem Zug aufgesessener Infanterie in die
Flanke des Gegners und vernichtete diesen.
Dadurch gelang es der Division den
Brückenkopf so lange zu halten, bis ein
wichtiges Versorgungslager komplett geräumt
werden konnte. Bisher war es nicht möglich
den genauen Tag dieser Tat festzustellen.
Brettschneider nennt dafür den 27.01.1945,
die Chronik der 292.
Infanterie-Division hingegen
den 21.01.1945. Zumindest erhielt er als
Oberleutnant und Führer der 1. Batterie der
Sturmgeschütz-Brigade 904 am 01.02.1945 das
Ritterkreuz. Die Verleihung dieser
Auszeichnung bezieht sich hierbei jedoch
nicht auf die fünf bisher von Brettschneider
abgeschossenen Panzer, sondern auf sein
entschlossenes handeln. Nach eigenen Angaben
hatte er mindestens einen "Josef Stalin"-Panzer
mit der Panzerfaust abgeschossen.
Am 28.02.1945 übernimmt er dann die Führung
der Batterie und wird am 18.03.1945 mit der
Führung der Kampfgruppe 904 beauftragt.
Diese Bezeichnung trug die
Sturmgeschütz-Brigade 904, nachdem diese
sämtliche Geschütze verloren hatte. Dabei
kommt diese Kampfgruppe infanteristisch auf
der Frischen Nehrung im Raum Kahlberg am
Haff in Richtung Elbing zum Einsatz.
Am 08.05.1945 kapituliert auch die
Kampfgruppe an der Weichselmündung bei
Schiewenhorst. Nach eigenen Angaben befand
er sich mit seinen Kameraden nur eine Nacht
in sowjetischer Gefangenschaft und
marschiert auf eigene Initiative am
10.05.1945 durch den polnischen Korridor bis
nach Pommern, wo sich die Kampfgruppe
schließlich bei Stolp auflöst. Einzelne
Gruppen gelangen bis in den Westen, der
Grossteil jedoch gerät dort in sowjetische
Gefangenschaft.
Brettschneider übernimmt zunächst im Kreis
Weißwasser-Görlitz den Posten eines
Kreisvorsitzenden der Liberaldemokratischen
Partei. Dabei ließ er sich jedoch nicht auf
eine Zusammenarbeit mit den Besatzern ein
und erkannte auch die Vorherrschaft der SED
nicht an. Dafür wurde er 1950 von einem
sowjetischen Militärtribunal wegen
antikommunistischer Propaganda und der
Bildung von illegalen Gruppen zu 25 Jahren
Zwangsarbeit verurteilt. Mehrere Jahre
verbrachte er in verschiedenen Zuchthäusern,
darunter in Brandenburg/Havel, unter
widrigsten Bedingungen. Anlässlich des
Besuches Konrad Adenauers in Moskau konnte
Brettschneider dann vorzeitig entlassen
werden. Er ging mit seiner Familie dann in
den Westen.
Dort trat er am 01.09.1958 dem
Panzer-Bataillon 322, später 294, der neuen
Bundeswehr bei und übernimmt dort die 2.
Kompanie in Stetten a.k.M. Anschließend, ab
dem 01.02.1963, Chef der 1. Kompanie im
Panzer-Bataillon 54 und stellvertretender
Bataillons-Kommandeur in Wolfhagen bei
Kassel, wird er am 01.09.1964 zum Kommandeur
des Panzer-Bataillons 243 in Landsberg am
Lech ernannt. Dort ist er dann auch ab dem
01.04.1944 Kommandeur des
Gebirgs-Panzer-Bataillons 224.
Nach dem Wechsel als S-3 Stabsoffizier beim
G-3 des WBK VI in München am 16.01.1967, ist
Brettschneider ab dem 01.10.1968
stellvertretender Kommandeur und S-3 im VBK
61 in Augsburg. Anschließend ist er ab dem
01.04.1971 Kommandeur des
Verteidigungs-Kreises 615 bzw. ab dem
01.04.1974 des Verteidigungs-Kreises 613 in
Augsburg. Dort wird er am 01.04.1976 in den
Ruhestand verabschiedet.
Konrad Brettschneider verstarb am 09.07.2008
in Meitingen.
Konrad Brettschneider
wurde am 06.01.1920 in Schlaupe in
Niederschlesien geboren,
†
09.Juli.. "008 in Meizingen. Oberleutnant.