Martin
Pautsch
wurde am
21.
Oktober
1905 in
Leobschütz,
Oberschlesien,
geboren.
Sein
Studium
führte
ihn nach
dem
Abitur
in
Schweidnitz
1924 an
die
Universität
in
München
und an
die
Akademie
in
Breslau
und
Königsberg.
Nach dem
Staatsexamen
in
Berlin
1928
trat er
in den
Staatsdienst
ein und
erteilte
an den
Gymnasien
in
Neiße,
Ziegenhals,
Hindenburg
und
Gleiwitz
Kunstunterricht.
Seine
Liebe
zur
Malerei
trat
frühzeitig
hervor.
Die
erste
Förderung
erfuhr
er am
Gymnasium
durch
seinen
Lehrer
Menge.
Eines
seiner
ersten
Bildthemen
war die
Landschaft.
Dazu
regte
ihn die
Grafschaft
Glatz,
die
Heimat
seiner
Eltern,
besonders
an. Hier
war es
vor
allem
Mittelwalde,
das Tor
zu
Österreich,
das mit
seiner
Grenzlandatmosphäre
der
Aufgeschlossenheit
des
jungen
Malers
für
Andersartiges
und
Hintergründiges
sehr
entgegen
kam. Zu
diesen
Bildthemen
kam bald
ein
anderes,
das
allmählich
zum
Lieblingsthema
werden
sollt:,
der
Mensch.
Der
Mensch
in der
Landschaft,
das
Figurenbild,
der
Mensch
allein
und
schließlich
das
menschliche
Antlitz,
das
Portrait.
Das
Thema
„Mensch
in der
Landschaft“
beschäftigte
ihn
besonders
auf
seinen
späteren
Fahrten,
die ihn
zur
Kurischen
Nehrung,
nach
Polen,
Kärnten,
nach der
Schweiz
und
Südfrankreich
führten.
Nach dem
Münchener
Jahr
ging er
an die
Akademie
in
Breslau.
Dort
lehrte
damals
unter
Professor
Moll die
Professoren
Otto
Müller,
Alexander
Kanoldt,
Zmbal,
Busch,
Much und
Mense.
Und
diese
Jahre,
die
später
einmal
„Breslaus
weltläufige
Epoche“
genannt
wurde,
waren
für ihn
von
entscheidender
Bedeutung.
Hier
fand er
die ihm
gemäße
Malweise,
in Otto
Müller
und
Alexander
Kanoldt
seine
großen
Lehrer,
hier die
geistige
Weite,
die
weltweite
Atmosphäre,
die
seinen
Intentionen
entgegen
kam, ihn
geistig
anregte
und
malerisch
befruchtete.
Unter
den
vielen
Bildmotiven,
die ihn
nun
beschäftigten,
herrschte
eine
Zeit
lang das
Stillleben
vor, das
auch
später
öfter
wiederkehrte.
Schon am
Ende der
Akademiejahre
trat
dann das
religiöse
Thema
auf und,
angeregt
durch
einen
Auftrag,
bald in
den
Vordergrund.
Es
sollte
ihn bis
an sein
Lebensende
nicht
mehr
loslassen.
Ein
Kreuzweg
mit den
vierzehn
Leidensstationen
entstand
für die
katholische
St.
Joseph
Kirche
in
Greifswald,
der in
Breslau
ausgestellt
und in
der
Presse
und
Rundfunk
besprochen
wurde.
Er wurde
1933 (?)
beendet.
In den
folgenden
Jahren
von 1933
bis
1945, in
denen
eine
Entwicklung
religiöser
Bildthemen
gehemmt
wurde,
blieb
das
Portrait
weiter
sein
Lieblingsthema,
nun vor
allem
das
Kinderbildnis.
Nach
seiner
Heirat
mit der
Gymnastiklehrerin
(Hellerau-Lachsenburg)
Lilia
Swoboda
1935
hatte er
in
seinen
Töchtern
Monika
und Uta
geeignete
Modelle.
Kinderbildaufträge
und
Ausstellungen
folgten.
An ihnen
lässt
sich
seine
reiche Künstlertätigkeit
gut
ablesen.
So
konnte
man
seine
Bilder
auf
eigenen
wie
gemeinschaftlichen
Ausstellungen
in
Breslau
und
Stettin,
Oppeln,
Ratibor
und
Kreuzburg,
Beuthen,
Gleiwitz,
Königshütte
und
Kattowitz
sehen.
Zu
dieser
Zeit
entstanden
auch
einige
Arbeiten
in
öffentlichem
Auftrag:
sechs
Glasfenster
in einem
Gymnasium,
Sgrafittoarbeiten
in einer
Fachschule,
Ausmalungen
im „Haus
Oberschlesien“,
alle in
Gleiwitz,
und ein
Jungenportrait
für das
Museum
in der
Stadt
Oppeln.
Nach der
Vertreibung
aus
Schlesien
1946,
durch
die er
die
meisten
seiner
Bilder
verlor,
fand er
im
Sauerland
(erst in
Freienohl,
dann in
Neheim-Hüsten)
eine
neue
Heimat.
Hier
setzte
noch
einmal
eine
äußerst
schaffensreiche
Zeit
ein. Zu
den
beiden
bisher
vorherrschenden
Themen,
den
religiösen
und dem
Kinderbildthema,
kam nun
das der
Vertreibung
hinzu.
Seine
Malweise
von
Expressionismus
herkommend,
hatte
sich
inzwischen
eigene
Ausdrucksformen
geschaffen.
Er hatte
seine
unverkennbar
eigene
Handschrift,
seinen
eigenen
Stil
gefunden.
Neben
den
bisher
benutzten
verschiedenen
Techniken
wie
Rötel,
Kohle,
Bleistift
und
Tusche,
Öl und
Tempera,
Linolschnitt
und
Sgrafitti
gab er
nun
immer
mehr dem
Pastell
den
Vorzug,
besonders
in den
Figurenbildern
und
Bildnissen.
Und
immer
deutlicher
tritt in
den
Bildern
dieses
Zeitabschnitts
sein
großes
Anliegen
hervor,
das
schon in
früheren
Werken
zu
spüren
war, im
Bild die
geistige
Welt
sichtbar
zu
machen,
das
Hintergründige
aufleuchten
und den
Wesenskern
erkennen
zu
lassen.
Auch
hier in
Westfalen
kommt es
zu
mehreren
Ausstellungen,
so in
Meschede,
Neheim-Hüsten
und
Arnsberg,
Wiedenbrück,
Recklinghausen,
Soest
und
Bochum.
Auch
hier
Aufträge,
private
und
öffentliche:
Glasfenster
für die
Friedhofskapelle
in
Freienohl,
ein
Hedwigsbild
für die
Pfarrkirche
in
Jülich,
ein
Vertriebenenbild
für das
Museum
in
Arnsberg
und eine
Bergpredigt
für
einen
süddeutschen
Betrieb.
Daneben
entstehen
bemerkenswert
viele
Selbstbildnisse,
von
denen
manche
schon
das
frühe
Ende
ahnen
lassen.
Wohl
hält
seine
schon
immer
labile
Gesundheit
dem Ende
der
vierziger
Jahre
auftretenden
Leiden
noch
vierzehn
Jahre
stand,
aber
seine
Schaffenskraft
hat
ihren
Höhepunkt
überschritten.
Ein
letztes
Selbstbildnis
(1963),
so zart,
dass die
Umrisslinien
kaum zu
erkennen
sind,
zeugt
zwar
noch von
seinem
Können,
zeigt
aber auf
erschütternde
Weise
das
baldige
Ende an.
Martin
Pautsch
starb am
27.
Februar
1964 in
Neheim-Hüsten,
wo er
auch
begraben
liegt.
Die
beiden
Fenster
"Grablegung"
und
"Auferstehung"
in der
alten
Friedhofskapelle
sind
Arbeiten
des
Künstlers
Martin
Pautsch.
Der
Kreuzweg
der St.
Joseph
Kirche
in
Greifswald
Ein
Kreuzweg
mit den
vierzehn
Leidensstationen
in
expressionistischem
Stil
entstand
für die
katholische
St.
Joseph
Kirche
in
Greifswald,
der in
Breslau
ausgestellt
und in
der
Presse
und
Rundfunk
besprochen
wurde.
Er wurde
1933 (?)
beendet.
Einige
Fotos
von
diesem
Kreuzweg
habe ich
mit
Einverständnis
des
derzeitigen
Pfarrers
hier auf
der
Seite
abgebildet.
Wer alle
Bilder
vom
Kreuzweg
sehen
möchte,
der kann
auf der
Homepage
der St.
Joseph
Kirche
sich die
Bilder
ansehen.
Presseberichte:
In
der
Westfalenpost
Nr. 37
vom
29.03.1949
war zu
lesen:
"... die
im
Museum
der
Stadt
Neheim-Hüsten
veranstaltet
wurde.
Unter
den
ausstellenden
Kunstmalern
befand
sich
auch
Martin
Pautsch,
ein aus
Schlesien
nach dem
Zusammenbruch
ins
Sauerland
- nach
Freienohl
-
gekommener
Maler.
Im Hotel
Bracht
in
Freienohl,
hat sich
der
heute
46jährige,
in
Leobschütz
geborene
Schlesier
seine
zweite
Heimat
und
einen
neuen
Wirkungskreis
gefunden.
Sein
Studium
absolvierte
er bei
Professor
Kanoldt
und
Professor
Burmann
in
Königsberg
und
unterrichtete
später
in
Gleiwitz.
Bei
unserm
Besuch
machte
uns der
Künstler
zunächst
mit
seinen
Kinderbildnissen
bekannt.
Von den
etwa 60
bis 70,
vielfach
ausgezeichneten
Arbeiten,
die wir
sahen,
nahm das
Kinderportrait
den
größten
Raum
seines
Schaffens
ein.
..."
"... Wer
den
Maler
Pautsch
verstehen
will,
muss den
Maler
Pautsch
kennen -
in
seiner
starken
verbundenen
Religiosität,
die sich
insbesondere
in
seinen
neueren
Arbeiten
sinnvoll
ausprägt.
Martin
Pautsch
wird
auch aus
seiner
neuen
Berglandschaft
und
ihren
charaktervollen
Menschen,
die mit
seiner
schlesischen
Heimat
in ihrer
Herbheit,
aber
auch
Schönheit
so
vieles
gemein
hat,
hoffentlich
noch
viel
schaffen,
das
seinen
auch
schon im
Sauerland
und in
Westfalen
bekannten
und
geschätzten
Namen
als
Porträtisten
von
Bedeutung
noch
weiter
festigt.
..."
Sauerlandruf
Nr. 1
Juli
1964
Kunstmaler
Martin
Pautsch
gestorben
In
Neheim-Hüsten
starb
der aus
Schlesien
stammende
Kunstmaler
Martin
Pautsch
nach
einer
langen
Krankheit,
von der
er
vergeblich
in
Krankenhäusern
und
Sanatorien
Heilung
gesucht
hatte.
Pautsch
kam als
Vertriebener
1946
nach
Freienohl
und zog
1960
nach
Neheim-Hüsten.
Er
beschickte
von
Freienohl
aus eine
Reihe
Ausstellungen
mit
seinen
Werken,
so
Lippstadt,
Recklinghausen,
Wiedenbrück,
Arnsberg,
Meschede
und
Neheim.
Arnsberg
zeigte
1951
eine
Sonderausstellung
des
liebenswürdigen
Malers,
der mit
seinen
Arbeiten
Anerkennung
fand und
Freude
machte.
Für die
Freienohler
Friedhofskapelle
schuf er
zwei
Glasfenster
"Auferstehung"
und
"Grablegung".
In einer
Pfarrkirche
in
Pommern
sind
vierzehn
Passionsbilder
von ihm.
Seine
Kunst
war
vielseitig:
Sgrafittoarbeiten,
Glasmalereien,
Landschaft
&
Portrait.
Im
Sauerland
hatte
Martin
Pautsch
eine
neue
Heimat
und zu
alten
auch
viele
neue
Freunde
gefunden.
Schlesische
Nachrichten,
Nr. 9,
01.05.2002
Unter
der
Überschrift
"Kreisgruppe
Jülich
der
Landesmannschaft
Schlesien
feiert
50jähriges
Bestehen"
fand ich
folgenden
Auszug:
"...
Auch
Landespatronin
St.
Hedwig
war
sozusagen
bei der
Feier
ihrer
exilierten
Landeskinder
dabei:
Ihr
Ölbild,
gemalt
von dem
schlesischen
Maler
Martin
Pautsch,
gestiftet
durch
die
Kreisgruppe
Jülich
der
Schlesier,
geweiht
am 23.
Mai 1964
durch
Weihbischof
Joseph
Ferche,
Köln
(früher
Breslau),
war für
die
Feier
aus der
nahen
Propsteipfarrkirche
geholt
worden
und
stand im
Blumenschmuck
vor den
Versammelten."
Biographie:
Uta
Loeber-Pautsch
Foto 1
und 2:
Uta
Loeber-Pautsch
Foto 3 -
4:
St.
Joseph
Kirche
in
Greifswald