Vertreten waren Werke französischer und deutscher Künstler. Zu den französischen Künstlern gehörten Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet, Delacroix, Claude Monet, Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley, während bei den deutschen Künstlern der Sammlung neben Breslauer Malern vor allem Wilhelm Leibl, Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde und die Hauptvertreter des deutschen Impressionismus Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann vertreten waren. Zudem gab es auch Bilder von Hans Purrmann, der Matisse nahe stand. Weiter gab es in seiner Sammlung niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts, so ein Bild von David Teniers d.J..
Sachs gehörte auch eine Sammlung von druckgraphischen Werken und Zeichnungen mit Arbeiten von James McNeill Whistler, Edvard Munch, Henri de Toulouse-Lautrec, Francisco de Goya, Jean-Baptiste Camille Corot, Pablo Picasso und Honoré Daumier. Auch Plastiken deutscher und französischer Künstler zählten zu seiner Sammlung, darunter Werke von Georg Kolbe und Aristide Maillol.
Carl Sachs wurde in einer jüdischen Familie im niederschlesischen Jauer, dem heutigen Jawor geboren. Die Ausbildung und die ersten Arbeitsjahre führten ihn in verschiedene deutsche Städte. Über 9 Jahre war er dann als Reisender für Unternehmen tätig, bevor er 1887 in Breslau die Firma Forell & Co. übernahm, die sich auf die Herstellung und den Verkauf von Kurzwaren spezialisierte. Seit 1907 wohnte Carl Sachs zusammen mit seiner Ehefrau Margarethe in einer Villa in der damaligen Kleinburgstraße. Carls Sachs war ein sehr gebildeter Mann. Er beherrschte mehrere Sprachen. Reisen führten ihn durch fast ganz Europa und bis nach Ägypten. In Breslau engagierte er sich sehr stark auf kulturellem Gebiet. Er gehörte dem Verwaltungsrat der Oper ebenso an wie dem Orchesterverein, dem Kuratorium des Schlesischen Museums der Bildenden Künste und der Gesellschaft der Kunstfreunde. Als Mitbegründer des Vereins Jüdisches Museum e.V. unterstützte er die Pflege der jüdischen Tradition in Breslau. Der Kunstsammler Carl Sachs war über Breslau und Schlesien hinaus bekannt. Die Sammlung wurde in der Literatur mehrfach beschrieben.
Im Jahr 1916 wurden im Breslauer Kunstsalon Ernst Arnold Gemälde aus dem Besitz von Carls Sachs präsentiert. Dreizehn Jahre später konnten die Breslauer im Gebäude der Hauptkommandantur Graphikwerke aus der Sammlung von Sachs bewundern. Mit Leihgaben bereicherte Sachs Ausstellungen in Breslau, Berlin, Köln, Zürich und Basel. Als Mäzen trat Carl Sachs hervor, indem er 1932 trotz der großen Wirtschaftskrise dem Schlesischen Museum der Bildenden Künste einen großen Bestand an Graphik und deutschen Zeichnungen stiftete. Viele dieser Arbeiten gingen nach 1945 in den Bestand des Nationalmuseums in Warschau über. Als die Nazis an die Macht gelangten und die Judenverfolgung einsetzte, deponierte Carls Sachs vorausschauend eine Reihe hochwertiger Kunstwerke in Zürich. 1939 emigrierten er selbst mit seiner Frau in die Schweiz. Dabei war er gezwungen, über 60 Gemälde, Zeichnungen und Plastiken in Breslau zurück zulassen. Sie wurden nach der "Verordnung über den Einsatz jüdischen Vermögens" von den Behörden beschlagnahmt. Die Bilder in der Schweiz musste er nach und nach verkaufen, um leben zu können. Carls Sachs starb 1943 in Basel.