Lew Hohmann (* 22. Juli 1944 in Schmiedeberg im Riesengebirge, heute Kowary, Polen) ist ein deutscher Filmemacher und Filmwissenschaftler. Er ist vor allem mit Fernseh-Dokumentarfilmen hervorgetreten.

Lew (Hans-Jürgen) Hohmann wurde 1944 in Schmiedeberg, im heutigen polnischen Riesengebirge, geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte er ein Maschinenbau-Studium in Chemnitz und studierte Regie an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg wo er das Regiediplom erwarb. Fast 20 Jahre lang arbeitete er als Autor und Regisseur beim DEFA-Studio für Dokumentarfilm.

Lew Hohmann hat bis 2008 mehr als 50 Filme gedreht, zumeist Dokumentationen für das Fernsehen. Zu seinen frühen Werken gehören Filme über den Leipziger Thomanerchor (1979) und Martin Luther (1981). Auch an dem 1983 herausgebrachten Animationsfilm Copyright by Luther wirkte er mit. Bekannt wurde Hohmann vor allem durch seine Wolf-Trilogie, die zwischen 1985 und 1998 entstand und sich mit Friedrich Wolf (Verzeiht, daß ich ein Mensch bin) und dessen Söhnen Konrad (Die Zeit die bleibt) und Markus Wolf (Der Mann ohne Gesicht) beschäftigt. 1988 war er zudem wesentlich an dem Buch Friedrich Wolf. Bilder einer deutschen Biographie beteiligt.

Intensiv begleitete Hohmann als Dokumentarfilmer die Phase der deutschen Wiedervereinigung. 1990/91 entstanden so mehrere Filme in Zusammenarbeit mit Joachim Tschirner und Klaus Salge, darunter Die Mauer. Für Kein Abschied - nur fort begleitete Hohmann drei im Herbst 1989 über Ungarn geflüchtete ostdeutsche Familien bis 1991 in den Westen und zurück und hielt ihre Erfahrungen fest. Fünf Jahre nach dem Mauerfall suchte er sie nochmals auf und zeigte in Kommen und gehen, was aus den Flüchtlingen von damals geworden ist.

Nach der Wiedervereinigung entwickelte Hohmann zudem von 1991 bis 1997 als Geschäftsführer und Produzent der Filmproduktion „Tele Potsdam“ eine Reihe von TV-Formaten. Er übernahm außerdem eine Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig.

Seit Ende der 1990er-Jahre hat er sich zunehmend auf Geschichtsdokumentationen spezialisiert. Als Autor und teilweise auch als Regisseur war er maßgeblich an den aufwendigen Serien Die Brandenburger. Chronik eines Landes (1998) und Die Preußen-Chronik (1999/2000) beteiligt. Für die TV-Reihe des MDR Fernsehens Die Geschichte Mitteldeutschlands schuf er szenische Dokumentationen über Martin Luther (2003), Johann Sebastian Bach (2004), Hugo Junkers (2005), Reinhard Heydrich (2006), Alfred Brehm (2007) und Felix Graf Luckner (2008). Für seine Arbeit wurde er mehrmals für den Adolf-Grimme-Preis nominiert.

Lew Hohmann lehrte als Honorarprofessor für Digitale Medien/Medienproduktion an der Hochschule Anhalt in Köthen und lehrt nun seit wenigen Jahren auch in Magdeburg an der Hochschule Magdeburg-Stendal in den Bereichen Medienrecht, Internationale Medienwirtschaft und Produkte, Märkte, Unternehmen. Hohmann arbeitet als freier Filmemacher, Sachbuch- und Webautor, er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm.