Alexis Langer entstammte einer evangelischen Familie. Da die Familie nicht die finanziellen Mittel für eine gymnasiale Ausbildung und ein Studium hatte, begann er mit 14 Jahren eine Maurerlehre in seiner Heimatstadt Ohlau. Ab 1840 war er in Glatz tätig. Als Vorbereitung für seine Meisterprüfung besuchte er von 1845 bis 1846 die Königliche Bau- Kunst- und Handwerkschule in Breslau und erhielt 1848 in Glatz seinen Meisterbrief. Als Mauerermeister kam er wieder nach Breslau, wo er bis 1852 bei verschiedenen Architekten arbeitete.
Im Jahre 1852 führte Langer mit einem neugotischen Eckgebäude für den Pokoyhof in Breslau seinen ersten eigenen Entwurf aus. Bei dem Wettbewerb für die Votivkirche in Wien 1855 machte er sich durch eine Auszeichnung einen Namen. Mit der neuen Kirche in Thule plante er seinen ersten Kirchenbau für das Bistum Breslau. Daraufhin wurde er für viele weitere Kirchenbauprojekte herangezogen und fand in Bischof Heinrich Förster einen wichtigen Förderer. Bischof Förster entwickelte in seiner Regierungszeit eine große Bautätigkeit und wollte dem vorherrschenden Rundbogenstil im protestantischen Preußen eine eigenständige, selbstbewusste katholische Kirchenarchitektur entgegenstellen. 1858 zur katholischen Konfession konvertiert, stieg der Maurermeister Langer mit seiner prägnanten Umsetzung des neugotischen Stils zum inoffiziellen Diözesanarchitekten auf.
1862 wurde Alexis Langer mit dem Prestigeprojekt der Michaliskirche in Breslau betraut. Als größter Kirchenbau in Breslau seit der Barockzeit wurde sie ausschließlich aus Kirchenmitteln finanziert und sollte ein Zeichen der Stärke im Kulturkampf setzen.[2] Am 8. Mai 1868 kam es aufgrund eines Konstruktionsfehlers zum Einsturz des Nordturms der fertiggestellten Doppelturmfassade, worauf Langer die Bauleitung entzogen und Carl Johann Lüdecke übertragen wurde. In der Folge erhielt Langer keine neuen Aufträge von der Kirche mehr. Seine weitere Tätigkeit beschränkte sich auf Arbeiten für Kurt von Ohlen und Adlerskron in Osseg sowie Kirchenbauten außerhalb Schlesiens, in der Provinz Posen. Erst zur Jahrhundertwende konnte er mit der großen Schutzengelkirche in Waldenburg wieder einen Kirchenbau auf schlesischem Boden ausführen.
Alexis Langer wurde auf dem Laurentiusfriedhof in Breslau bestattet. Das Grab ist nicht mehr erhalten.
Studienreisen zu den wichtigen deutschen gotischen Bauten, darunter vor allem zur Kölner Dombaustelle begründeten seine Nähe zur deutschen Romantik und Lehren August Reichenspergers von der „Zukunftsgotik.“ Alexis Langer ging es nicht um eine Nachahmung der gotischen Vorbilder sondern um eine Neuinterpretation und Vervollkommnung der mittelalterlichen Gotik. Die rheinische Gotik und die schlesische Backsteingotik mit ihren Springgewölben waren dabei prägend für sein Werk.[2] Vor allem seine Dorfkirchen zeichnen sich durch extreme Betonung der Vertikalen aus – die schlanken, oft stark bildhauerisch herausgearbeiteten Kirchtürme und die ungewohnt schmal proportionierten Chöre verleihen ihnen eine pittoreske Erscheinung. Dabei nutzte er als Baumaterial fast ausschließlich Backstein. Sein Namenszeichen lehnte er an das Albrecht Dürers an. Als Steinplastik ausgeführt, vervollständigte es die reiche Symbolik in seinen Sakralbauten.