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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

      Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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August Froehlich

  *  26. Januar 1891 in Königshütte;

22. Juni 1942 im KZ Dachau.

Pfarrer, Widerstandskämpfer.

   
 
August Froehlich (* 26. Januar 1891 in Königshütte; † 22. Juni 1942 im KZ Dachau) war ein deutscher römisch-katholischer Priester, Pfarrer, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Verteidiger der Rechte der deutschen Katholiken und polnischenZwangsarbeiter und Märtyrer.

August Froehlich wurde am 26. Januar 1891 in Königshütte in Oberschlesien, in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren. 1912 begann er ein Theologiestudium in Breslau. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste er seine theologischen Studien unterbrechen und trat als Einjährig-Freiwilliger in das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 in Berlin ein. Am 3. Juli 1915 wurde er an der Ostfront im Südosten Russisch-Polens bei Zamość schwer verletzt. Russische Soldaten des 2. Sibirischen Korps, die den durch einen Gesichtsdurchschuss schwer Verletzten nicht gefangen nehmen wollten, stießen ihm ihre Bajonette in Bauch und Hals. Da sie ihn für tot hielten, ließen sie ihn liegen. Am nächsten Tag fanden ihn deutsche Sanitäter. Nach seiner Rekonvaleszenz wurde er an die Westfront geschickt. Im Frühjahr 1918 war er schon im Rang eines Leutnants und außerdem wurde junger Froehlich mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet. Erst ein Jahre nach Kriegsende durfte er aus englischer Kriegsgefangenschaft heimkehren.

Am 19. Juni 1921 wurde August Froehlich durch KardinalAdolf Bertram im Breslauer Dom zum Priester geweiht. Nach seiner Primizfeier (27. Juni 1921) in seiner Heimatpfarrei St. Barbara in Königshütte wurde er bald von der Mutterdiözese Breslau in die Fürstbischöfliche Delegatur nach Berlin berufen und war darauf hin in Berlin und Pommern tätig.

Seine Kaplansjahre verbrachte August Froehlich in Berlin (St. Eduard/Neukölln, St. Bonifatius/Kreuzberg, St. Marien/Spandau und St. Thomas/Charlottenburg), welche von der wirtschaftlichen Not der Nachkriegszeit und ihren Inflationshöhepunkten (1922/23) überschattet waren. Froehlich setzte einen Großteil seines väterlichen Erbes und seines Einkommens zur Unterstützung Not leidender Familien ein. Er unterstützte das „Presse-Apostolat“ mit der Verbreitung der katholischen Tagespresse (Germania und „Märkische Volkszeitung“) und des Kirchenblattes, damit den Katholiken eine Alternative zur nichtchristlichen, teils militanten antichristlichen Presse an die Hand gegeben werden konnte.

So lehnte er 1935 Sammlungen für den NS-Staat ab, um seine eigenen caritativen Bemühungen aufrechterhalten zu können. Dies veranlasste den örtlichen NSDAP-Ortsgruppenleiter dazu, den Geistlichen öffentlich bloß zu stellen. Ferner lehnte Pfarrer Froehlich den Hitlergruß aufrichtig ab. Sie sind ein Staatsfeind! schrie der Hauptlehrer, als Pfarrer Froehlich vor allen zum Gottesdienst versammelten Gläubigen das provozierende Heil Hitler! des Lehrers mit Grüß Gott! beantwortete. In einem mehrere Punkte umfassenden Schreiben vom 23. September 1935 an die Reichsarbeitsdienstgruppe Bad Polzin legte er seine Gründe dar, warum er seine Briefe mit Grüß Gott ende:

„Ich grüsse und endige meine Briefe mit Grüß Gott aus folgenden Gründen: Grüß Gott ist bei Christen und Gelobt sei Jesus Christus bei Katholiken ein alter deutscher Gruß. (…) In einem früheren Schreiben lehnten Sie die Bekanntgabe des Gottesdienstes ab, weil damit nach ihrer Meinung ein Druck ausgeübt würde. Ich bitte Sie, vermeiden Sie auch jeden Druck, um Ihre politische Weltanschauung zu verbreiten, wie Sie es von mir erwarten, dass ich es mit meiner religiösen Weltanschauung tue. Politische und religiöse Weltanschauungen werden durch Überzeugung, niemals aber durch Druck gewonnen (…). Laut Konkordat, d.h. auf das Wort des Führers hin, ist jedem Katholiken freie religiöse Betätigung zugesagt. Ich bin darum stolz auf die Uniform des Priesters und auf den katholischen Gruß, wie Sie es auch auf ihre Uniform und Gruß sind. Ich habe mindestens ebensoviel Mut, diese Uniform und diesen Gruß zu zeigen, wie ich es auch bei Ihnen voraussetze.“

1937 wurde er nach Rathenow versetzt, wo er bis 1942 Pfarrer von St. Georg war. Vorausgegangen war sein Passiver Widerstand, wie die Verweigerung der Teilnahme an der Sammlung des Winterhilfswerks und des Hitlergrußes. In Rathenow und seiner Umgebung wurden zudem zahlreiche polnische Zwangsarbeiter eingesetzt. Da den polnischen Katholiken die Teilnahme am deutschen Gottesdienst verboten war, feierten Pfarrer August Froehlich und sein Kaplan sonntags eigene Gottesdienste mit den Zwangsarbeitern. Als er von der Misshandlung polnischer Zwangsarbeiterinnen hörte (u. a. die einer schwangeren Frau), brachte er diese mutig und entschlossen zur Anzeige.

Vom 20. März bis 8. April 1941 wurde Pfarrer Froehlich in Potsdam in Schutzhaft genommen, am 20. Mai 1941 erneut verhaftet und am 28. Juli 1941 vom Potsdamer-Gefängnis aus ins KZ Buchenwald überführt. Von dort wurde er ins KZ Ravensbrück verlegt und schließlich in den Pfarrerblock des KZs Dachau, wo er aufgrund der Haftbedingungen am 22. Juni 1942 starb.[1]

 
 

Quelle; " Wikipedia,2011 "