schl22 

Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

  Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

  Pers. alphabetisch                                        A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
      
   
                  Nobelpreisträger Physiker 
                  Architekten, Ingenieure  Photografen, Optiker
                  Ärzte, Mediziner  Politiker
                  Chemiker Sänger
                  Dichter Schauspieler, Kabarettisten
                  Journalisten, Moderatoren Schriftsteller 
                  Historiker, Philosophen Sportler
                  Komponisten, Musiker, Dirigenten  Theaterkritiker
                  Maler, Grafiker  Theologen, Geistliche
                  Mathematiker  Industrielle, Unternehmer 
                  Militärs Widerstandskämpfer 
                  Monarchen, Fürsten   Wissenschaftler,Forscher,Botaniker
                   
        

 

                       
                                                     zum  Buchstaben F       zu  Theologen.  

Paul  Foik

*   9. Dezember 1878 in Gleiwitz,

† 12. Januar 1953 in Breslau.

Pfarrer.

   
 

 Paul  Foik      * 9. Dezember 1878 in Gleiwitz, Oberschlesien, † 12. Januar 1953 in Breslau

       In der über 700 jährigen Geschichte der Rosenberger Kirchengemeinde kam es durchschnittlich alle 15 Jahre zu einer Neubesetzung der Pfarrstelle. Zu den drei am längsten amtierenden Pfarrherren zählte Pfarrer Paul Foik. Nach 7 Jahren Kaplantätigkeit in der St. Joseph Gemeinde in Kattowitz-Zalenze trat der gebürtige Gleiwitzer 1916 die Nachfolge von Erzpriester Alexander an. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit traf die Gemeinde ein herber Schlag, - die Prospektpfeifen der Orgel und eine der drei Glocken von St. Anna sowie das gesamte Geläut aus der Corpus Christi Kirche wurden für Kriegszwecke beschlagnahmt. Doch Pfarrer Foik ließ sich nicht entmutigen. Dank der großen Opferbereitschaft der Gläubigen stand die Orgel bereits 1918 in neuem Schmucke. 1919 folgte die Generalsanierung der St. Anna Kirche. 1927 erhielt die Corpus Christi Kirche sechs neue Glocken.

 

 Unzähligen Rosenbergern stand Pfarrer Foik als Seelsorger zur Seite, leistete Armen und Kranken Beistand. Manch einer wurde zum stillen Zeugen, als der Geistliche hilfsbedürftigen Menschen unauffällig eine milde Gabe in die Hand drückte. Mit Elan engagierte er sich im Rosenberger Vereinswesen, so z.B. im Christlichen Mütterverein, in der Marianischen Jungfrauen-Kongregation oder im Vinzenzverein. 1928 trat er hervor durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Wiedereinführung der katholi­schen Schule in Rosenberg. Voller Tatkraft und Hingabe führte er junge Menschen an den Priester- oder Ordensberuf heran, Namen wie z.B. Götz, Gorny, Kaleja, dürften vielen Lesern noch geläufig sein. In schweren Zeiten der Kriegswirren, des Polenaufstandes und der Nazi-Diktatur stand er unbeirrt seiner Gemeinde bei. Mit der stetig wachsenden Verantwortung und Sorge, die auf ihm lasteten, verspürte Pfarrer Foik allmählich die Grenze des physisch Erträglichen. Am 15.02.1943 übernahm Kurat Hugo Jendrzejczyk die Leitung der Pfarrgemeinde; der Erzpriester selber half, so gut es ihm noch möglich war, in der Seelsorge.

 

 Im Januar 1945, als der politische Zusammenbruch unumkehrbar schien, begann in Rosenberg die allgemeine Evakuierung. Schweren Herzens verließ Pfarrer Foik, von Krankheit gezeichnet, am 18.01. die Stadt. Doch er kam nicht weit. Kurze Zeit nach seinem Weggang geriet er in polnische Gefangenschaft und wurde in das Internierungslager nach Albrechtsdorf verbracht. Erst aufgrund der couragier­ten Intervention durch den Kuraten Hugo Jendrzejczyk wurde der Erzpriester freigelassen. Da man ihm aber die Rückkehr nach Rosenberg verwehrt hatte, entschloß sich Pfarrer Foik nach Breslau zu gehen. Schwestern des Hedwigordens übernahmen seine Pflege. In einer Kapelle unweit der Dom-Insel hielt er täglich deutschen Gottesdienst ab, - bis daß der Herr seinen Diener am 12. Januar 1953 zu sich rief.

 

 Fräulein Pallhorn erfüllte ihm seinen letzten Wunsch und sorgte für die Überführung des Leichnams nach Rosenberg. Am 15.01.1953 wurde Erzpriester Paul Foik feierlich zu Grabe getragen. Das Requiem zelebrierte Bischof Wycisk, die Totenpredigt hielt Pfarrer Kaleja. Die ewige Ruhestätte teilt Pfarrer Foik mit dem um 1928 verstorbenen Lehrer Gutowski, den er selbst während dessen Beisetzung als seinen besten Freund bezeichnet hatte.

 

 Als 1953 zwei Autoren in einem Nachruf bemerkten, die Rosenberger würden ihren Heimatpfarrer nicht vergessen, irrten sie sich. Wie uns unser Leser Johann S. mitteilte, ist die Grabstätte des Erzpriesters auf dem Kommunalfriedhof völlig verwahr­lost. Das Marmor-Kreuz droht umzufallen, die Grabeinfassung liegt zum Teil in Trümmern.

 

 Frau Dr. Adelheid Glauer aus Osnabrück, die sich vor kurzem vom Zustand der Grabstelle persönlich überzeugt hatte, regte eine Initiative an. Die Rosenberger Kreiszeitung schließt sich ihrem Vorschlag an und ruft alle Leserinnen und Leser auf, sich an einer würdevollen Neugestaltung des Grabes von Pfarrer Foik in Form einer Spende zu beteiligen. [...]

Christian Weidel (Göttingen)

Aus: Christian WEIDEL, Der Tod ist nicht das Ende, in: Rosenberger Kreiszeitung, Nr. 4, Oktober 2004, Göttingen, S. 1, 3 

 
 

Quelle; " Wikipedia,2011 "