Burg, Johann Friedrich ,der in Leipzig Theologie studierte, wurde 1735 Pastor Primarius an der Elisabeth-Kirche zu Breslau sowie Inspektor der Breslauer Schulen und übte in diesen Stellungen, seit 1742 auch als Konsistorialrat im neu errichteten Breslauer Oberkonsistorium, im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts einen maßgeblichen Einfluß auf die lutherische Kirche Schlesiens aus.
Als praktischer Theologe war Burg ein
bedeutender Kanzelredner. 1742 schuf er das evangelische Gesangbuch
für die schlesischen Lande, das in der schlesischen Kirche länger
als anderthalb Jahrhunderte in Geltung stand. Als Kirchenpolitiker wußte Burg 1741 durch die Herstellung guter persönlicher Beziehungen
zu Friedrich dem Großen die Lage der evangelischen Kirche Schlesiens
nach dem Übergang unter die preußische Herrschaft vorteilhaft zu
verbessern. Unter der preußischen Regierung wurden allein im Bezirk
Breslau unter seiner Mitwirkung mehr als 200 neue evangelische
Kirchen errichtet. Theologisch gehört Burg dem frühen Rationalismus
an.