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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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  Groll  Gunter      

*   5.8.1914 in  Liegnitz
  5.6.1982 in  Ammerland.

Theaterkritiker.

  Gunter Groll (* 5. August 1914 in Liegnitz; † 5. Juni 1982 in München) war ein deutscher Dramaturg, Filmkritiker, Lektor und Schriftsteller.

Er gehörte zu den einflussreichsten Filmkritikern der Nachkriegszeit. Sein Vater Walter Groll, Autor einiger Sachbücher, leitete die Hedwigschule in Liegnitz. Seine Mutter, die Lehrerin Gertrud Groll (geborene Brüggemann), führte in späteren Jahren eine Höhere Privat-Mädchen-Schule.Gunter Groll besuchte das humanistische Gymnasium in Liegnitz.

Bei einem Fußballspiel traf ihn der Ball eines Mitschülers unglücklich ins Auge. Als Folge davon musste das Auge herausoperiert werden und Gunter Groll zeitlebens eine Augenklappe tragen. Nachdem bei ihm während seiner Schulzeit die Krankheit Morbus Bechterew ausgebrochen war, legten ihn Ärzte vom Hals an bis zu den Füßen monatelang in Gips. Es folgten eine Sepsis und für ein Jahr lang ein Leder-Streck-Verband. Groll nannte ihn Krankheitskerker. Er konnte lange nicht zur Schule gehen. Er lernte zuhause weiter, las anspruchsvolle Literatur und beschäftigte sich zunehmend mit religiösen, psychologischen und mystischen Themen. In Vokabelhefte schrieb er Gedichte. Als er wieder auf das Gymnasium gehen konnte, übersprang er zwei Klassen. Die Folgen seiner Krankheiten prägten sein späteres Leben. Einige Monate vor dem Abitur wurde Gunter Groll der Schule verwiesen. Er hatte gemeinsam mit Klassenkameraden gegen die, wie sie es verstanden, Schikanen eines Lehrers rebelliert. Groll war damals Mitglied einer Schülergruppe von Jungkommunisten. Von jetzt an musste er täglich zu einer Schule in Jauer fahren. Dort bestand er im März 1933 sein Abitur mit guten Noten.Er begann in Breslau Kunstgeschichte, Literatur und Theaterwissenschaft zu studieren. Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Politik bedrohten zusehends sein Umfeld. Sein bester Freund wurde von nationalsozialistischen Schlägertrupps misshandelt. Jüdische und kommunistische Jugendfreunde gerieten in Bedrängnis, einige flohen über die tschechische Grenze. Auch Groll beschloss, Deutschland zu verlassen, zumal sein Vater ihm vorwarf, die Familie und vor allem seinen Bruder Helmut mit seiner politischen Haltung zu gefährden. Ein Ausreisevisum wurde ihm verweigert. Mit seinem Freund Günther Riesenfeld schlug er sich nach Wien durch. Auch dort war dem Nationalsozialismus nicht zu entkommen. 1934 kehrte der nun 20-Jährige nach München zurück. An der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte er Psychologie, Literaturgeschichte, Kunstgeschichte, Zeitungs- und Literaturwissenschaft. Vorbild war ihm vor allem der Theaterprofessor Artur Kutscher. Zu seinen Kommilitonen gehörten Hanna Lüer und Falk Harnack. Mit Falk, dem Bruder von Arvid Harnack, Lambert Schomerus und Peter Philip gründete er eine kleine studentische Widerstandsgruppe. Sie riskierten mehrfach Flugblattaktionen, seinerzeit lebensgefährlich. Groll promovierte 1937 summa cum laude mit einer Arbeit über Dramaturgie und Ästhetik des Films. Die Dissertation wurde unter dem Titel Film, die unentdeckte Kunst mit einem Geleitwort des Schauspielers Mathias Wieman im Verlag C. H. Beck veröffentlicht. Gunter Groll heiratete Hanna Lüer. Das Ehepaar bekam zwei Kinder.Er begann als Dramaturg bei der Bavaria-Filmgesellschaft. Von 1945 an schrieb er freiberuflich Film-, Theater- und Kabarettkritiken und Beiträge zur allgemeinen Kulturpolitik für die Süddeutsche Zeitung. Zuweilen benutzte er das Pseudonym Sebastian Grill. Seine Kritiken ließen sich an der äußeren Form erkennen: Sie waren nach dem Vorbild des Kritikers Alfred Kerr stets in kleine Absätze gegliedert, getrennt durch römische Zahlen. Diese geschliffenen, pointenreichen Kritiken erregten in der Fachwelt Aufmerksamkeit. Der Spiegel nannte Groll den „ungekrönten König der Münchener und süddeutschen Filmkritiker“Früh erkannte Gunter Groll die Bedeutung der Gruppe 47. Er prophezeite schon 1947, dass sie aus den öffentlichen und privaten Diskussionen um die junge Gegenwartsliteratur nicht mehr wegzudenken sein würde.Das erste Impressum der neugegründeten Halbmonatsschrift Neues Europa − Für die Völkerverständigung, die 1948 vom Verlag Kurt Desch gegründet worden war, verzeichnete Groll als ständigen Mitarbeiter. 1953 stieg er zum Cheflektor bei Kurt Desch auf.Er gehörte zur 12köpfigen Jury von Der Preis der Filmkritik, der auf Initiative der Film- und Fernseh-Illustrierten Star-Revue 1957 zum ersten Mal verliehen wurde. Mitjuroren waren unter anderem Friedrich Luft,Hans Hellmut Kirst und Klaus Hebecker.Eine besondere Ehrung bereiteten Kollegen und Weggefährten ihm mit einem für ihn zusammengestellten Buch der Freunde zum 50. Geburtstag am 5. August 1964, überreicht vom Kurt-Desch-Verlag. Daran beteiligten sich unter anderem Horst Lange, Joachim Kaiser, Hermann Kesten, Joe Lederer, Günter Eich und Alfred Andersch.Krankheiten holten Gunter Groll wieder ein. Nach einem Herzinfarkt und bei drohender Erblindung musste er seine Tätigkeit als Filmkritiker beenden. Für den Verlag Kurt Desch konnte er weiter arbeiten. Bis 1971 begleitete er zahlreiche Schriftsteller mit Gutachten und der Überarbeitung ihrer Manuskripte. Ein Schlaganfall zwang ihn, auch diese Tätigkeit aufzugeben.Gunter Groll starb im Alter von 82 Jahren. Ein Teil seines Nachlasses befindet sich in der Münchner Staatsbibliothek.

   
  Quelle; " Wikipedia,2010 "