Als Sohn eines Kürschners aufgewachsen, studierte Heermann nach Schulabschluss in Straßburg Theologie und wurde 1608 in Brieg zum poeta laureatus gekrönt. Ab 1611 hatte er das Pfarramt in Köben bei Glogau inne. Stadtbrand, Pest, Kriegsplünderungen, Familienleid, Gegenreformation in Schlesien prägten diese Zeit, so dass er schon 1638 sein Köbener Amt aufgeben musste und sich nach Lissa zurückzog.
Als Liederdichter ist er von Martin Opitz und dessen Dichtungsreform beeinflusst. Sein Werk wirkt prägend für Andreas Gryphius, Paul Gerhardt und andere. Er dichtete etwa 400 Lieder. Heerman wird als „Sänger der Trübsal und des Kampfes, doch auch des ungebrochenen Glaubensmuts“ (Meyers Lexikon) beschrieben.
Erste Veröffentlichungen finden sich in Devota musica cordis, Hauß- und Hertz-Musica (1630 u. ö.; neu hrsg. von Ph. Wackernagel, Stuttg. 1856); Choräle wie O Gott, du frommer Gott, Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen und O Jesu Christe, wahres Licht sind in die evangelischen wie auch katholischen Gesangbücher übergegangen und noch heute im Gebrauch.
Außerdem erschienen von ihm asketische Schriften, z. B. Heptalogus Christi (Berlin 1856) und die Lehrdichtungen: Praecepta moralia et sententiae und Exercitium pietatis (lat. u. dt., Breslau 1886) sowie die Gedichtsammlung Teutsche Poemata (1640).