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Alphons Liberka |
* 27.
März 1918 in Rosenberg
† März 2001 in Flawil, Schweiz.
Maler.
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Alphons Liberka,* 27.
März 1918 in Rosenberg ( Oberschlesien), † März 2001 in Flawil,
Schweiz. Maler.
Als
der Vater den am 27. 3.1918
Neugeborenen in die kunstvoll
gefertigte Wiege legte, machte er
sich keinen Gedanken über die
Zukunft seines Sohnes Alphons. Er
sollte in die Fußstapfen seines
Vaters und seiner Großväter
treten und so wie sie Tischler
werden. Daß der Junge das
notwendige Talent mit zur Welt
brachte, stand für den stolzen
Vater außer Zweifel. Doch sollte
es anders kommen.
Die
Liebe zur Kunst war zwar im
Sprößling stark ausgeprägt,
tendierte aber in eine andere
Richtung. Alphons malte für sein
Leben gern, und schnell entdeckten
die Lehrer sein Talent. Sie mußten
es bei Vater Liberka durchsetzen,
daß der Junge beim renommierten
Kirchenmaler in Rosenberg in die
Lehre aufgenommen wurde. Der
Meister war mit seinem Adepten
sehr zufrieden und förderte seine
Entwicklung noch weiter - er
schickte ihn in den Wintermonaten
zu einem Kunstmaler nach Breslau,
wo er weitere Kenntnisse erwarb.
Nach abgeschlossener Lehre zog
er mit seinem Wanderbüchlein durch
die deutschen Lande. Wißbegierde
und Bescheidenheit öffneten ihm
alle Türen und er ging mit offenen
Augen durch die Welt. Er nahm
nicht nur die Eindrücke der Natur
in sich auf, sondern auch die Art
und Weise, die Techniken mit denen
gearbeitet wurde. So wurde er sehr
vielseitig und verschrieb sich
nicht nur einer der Techniken. Er
malt in Öl, Aquarell, Kohle und
entwickelte eine bisher
unbekannte Technik - die
Netzbilder. Als er zwangsweise
nach dem Krieg in einem Werk
arbeiten mußte, wo mit Kunststoff
gearbeitet wurde, lernte er, mit
diesem Material umzugehen. Er
komponierte Farben und Kunststoff
zu einem Ganzen und ließ das Motiv
durch ein Netzgewebe
durchschimmern. Dadurch erzielte
er bisher unbekannte Effekte.
Das Wichtigste bei seinen Werken
aber ist die Tatsache, daß man
beim Betrachten der Kunstwerke
weiß, was der Künstler aussagen
will. Wie ein Zauberer versteht er
es, Ereignisse und Gedanken auf
der Leinwand zu bannen, die beim
Betrachten wieder aufleben. Er ist
wahrhaft nicht nur Künstler,
sondern auch Zauberkünstler.
Dieses Talent entdeckte er, als er
nach dem Afrikafeldzug in
Gefangenschaft geriet und dort
seine Kameraden durch Gags und
Zaubertricks aufheiterte. Auch in
der Rolle des Clowns war Alphons
Liberka bekannt, und nichts war
ihm fremd, was menschlich war.
Während seines Aufenthalts in
Nordafrika im Afrikakorps des
Generalfeldmarschalls Rommel
lernte er Tunesien kennen und
lieben. Die Exotik des Landes
hatte es ihm angetan, und so
wählte er oft Motive für seine
Bilder aus dem tunesischen Alltag.
Auch nach dem Krieg zog es ihn
immer wieder in das Land des
Südens und eine seiner ersten
großen Ausstellungen in der
Schweiz wurde unter dem Titel
"Impressionen aus Tunesien"
gezeigt.
Alphons Liberka lebt in Flawil in
der Schweiz und ist seit 1976
schweizerischer Bürger. Trotzdem
liebt er seine oberschlesische
Heimat nicht minder. Nun soll der
Rosenberger Künstler aus Anlaß des
25jährigen Bestehens der
Patenschaft Arnsberg - Rosenberg
im Sauerlandmuseum der
Regierungsstadt Arnsberg über 100
seiner Werke ausstellen. Wir
freuen uns alle, daß es uns
möglich sein wird, einen vollen
Einblick in sein Schaffen zu
erhalten. Die Ausstellung soll
drei Heimaten des Künstlers
zeigen: seine angestammte Heimat
Oberschlesien als Sitz seiner
Väter, seine Wahlheimat Schweiz im
freien Westen und seine
künstlerische Heimat Tunesien. Er
liebt sie alle und doch verzettelt
er sich nicht.
Alphons Liberka ist nicht nur
erstklassiger Künstler, er ist ein
ebenso guter Handwerker beim
Restaurieren alter Gemälde. Dabei
muß er sich in die Rolle des alten
Malers versetzen können, denn nur
so ist ein perfektes
Wiederherstellen des Gemäldes
möglich. Auch das ist eine gewisse
Zauberkunst, alte Bilder wieder
wie neu aufleben zu lassen, ohne
ihnen die Patina des ehrwürdigen
Alters zu nehmen.
Auch als Karikaturist ist Liberka
bekannt. Fast sämtliche
Karikaturen in der Schweizerischen
Arbeiter-Schachzeitung stammen aus
seiner Feder. Hierbei sei gesagt,
daß der Künstler ebenso gern
Schach spielt, wie er malt.
Doch lassen wir uns doch
persönlich überraschen. Am 16. Mai
1981 wird die Ausstellung im
Sauerlandmuseum in Arnsberg
eröffnet. Dort werden uns der
Künstler und seine Werke
vorgestellt. Es wird sogar die
Möglichkeit bestehen, einige
seiner Werke zu erwerben. Wäre es
nicht ein schönes Gefühl, mit
einem Werk eines heimatlichen
Künstlers sein Heim zu schmücken?
Wolfgang Weidel |
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Quelle;
Biographisches
Archiv ROSENBERG
O/S |
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