schl22

Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

          Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

  Pers. alphabetisch                                      A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
      
                  Nobelpreisträger Physiker 
                  Architekten, Ingenieure  Photografen, Optiker
                  Ärzte, Mediziner  Politiker
                  Chemiker Schriftsteller 
                  Dichter Schauspieler, Kabarettisten
                  Journalisten, Moderatoren Sänger
                  Historiker, Philosophen Sportler
                  Komponisten, Musiker, Dirigenten  Theaterkritiker
                  Maler, Grafiker  Theologen, Geistliche
                  Mathematiker  Industrielle, Unternehmer 
                  Militärs  Widerstandskämpfer 
                  Monarchen, Fürsten   Wissenschaftler,Forscher,Botaniker
   
                   .
                                        zum  Buchstaben B                 zu Historiker.

Berve Helmut

* 22.01.1896 in Breslau

† 06.04.1979 in  Hechendorf, Oberbayern.

Althistoriker.

 

 
Helmut Berve (* 22. Januar 1896 in Breslau; † 6. April 1979 in Hechendorf am Pilsensee) war ein deutscher Althistoriker, dessen Werk von bis heute bedeutenden Forschungsleistungen ebenso geprägt ist wie von seiner nationalsozialistischen Weltanschauung.

Helmut Berve, als Sohn eines Bankiers in Breslau geboren, machte 1914 am Elisabeth-Gymnasium seiner Heimatstadt Abitur und leistete anschließend bis 1916 Kriegsdienst. Nach seiner Entlassung aus Krankheitsgründen studierte er ab 1916 Geschichte, Klassische Philologie, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte in Breslau, unter anderem bei Conrad Cichorius, Walter Otto und Ernst Kornemann. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wechselte er an die Universitäten Marburg und Freiburg im Breisgau, im Sommersemester 1921 nach München, wo er noch im Juli 1921 bei Walter Otto zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach einem Semester in Berlin kehrte Berve nach München zurück und habilitierte sich dort 1924 mit einer Studie über prosopographische Untersuchungen zum Hellenismus. Zwei Jahre später publizierte er sein auf der Habilitationsschrift aufbauendes, zweibändiges Werk Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage. Während er im ersten Band unterschiedliche Aspekte der Herrschaft Alexanders untersuchte, widmete er sich im zweiten Band einer intensiven prosopographischen Betrachtung aller Personen im Umfeld des makedonischen Königs. Das Werk gilt heute noch als ein unverzichtbares Grundlagenwerk.

1927 folgte Berve einem Ruf als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Geschichte in Leipzig, wo Franz Hampl, Alfred Heuß, Wilhelm Hoffmann, Hans Rudolph und Hans Schaefer zu seinen Studenten zählten und sich bei ihm habilitierten.

Bereits im April 1933 wurde Berve Mitglied der NSDAP. Noch im selben Jahr wurde er zum Dekan der Philosophischen Fakultät in Leipzig berufen. Von 1940 bis 1943 fungierte er als Rektor der Universität Leipzig. Gemeinsam mit Joseph Vogt leitete er außerdem den „altertumswissenschaftlichen Kriegseinsatz“, wofür sie u.a. die Sammelbände Das neue Bild der Antike und Rom und Karthago herausgaben. Seit 1934 war Berve Mitherausgeber der Zeitschrift Hermes.

1943 nahm Berve einen Ruf nach München als Nachfolger seines verstorbenen Lehrers Walter Otto an. Seine Berufung war aber einige Zeit zwischen der Universität und dem NS-Dozentenbund umstritten, da letzterer Berves Forschung als nicht genügend rassenkundlich ausgerichtet ansah.

Zwischen 1933 und 1945 propagierte Berve in zahlreichen Schriften die Einbindung der Altertumswissenschaften in das nationalsozialistische Weltbild. In seinen Forschung idealisierte Berve zum Beispiel die Kriegergemeinschaft Spartas und scheute auch vor rassischen Ansätzen und der Betrachtung des Herrentums des antiken Adels nicht zurück. Besonders deutlich wurde seine Nähe zum nationalsozialistischen Weltbild in seinen Betrachtungen zur vermeintlichen „Verschmelzungspolitik“ Alexanders des Großen. Infolge seiner politischen Vergangenheit als nationalsozialistischer Aktivist wurde er Ende 1945 aus dem Hochschuldienst entlassen.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden Berves Schriften Thukydides (1938) und Imperium Romanum (1943) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[1]

Im März 1948 wurde Berve in einem Spruchkammerverfahren als „Aktivist“ und „belastet“ eingestuft, erreichte aber im Juli des Jahres in einem Revisionsverfahren seine Einstufung als „Mitläufer“. Er wurde im Februar 1949 wieder in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und erhielt im Mai 1949 seine Venia legendi zurück. Da sein früherer Lehrstuhl inzwischen mit Alexander Schenk Graf von Stauffenberg besetzt war, wurde Berve zum außerplanmäßigen Professor ernannt und lehrte in den folgenden Jahren in München sowie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg.

1954 erhielt Berve abermals einen Ruf als Professor für Alte Geschichte an die Universität Erlangen, wo unter anderem Peter Robert Franke, Franz Kiechle, Edmund Buchner, Eckart Olshausen und Michael Wörrle bei ihm studierten. Darüber hinaus war er zwischen 1960 und 1967 Vorsitzender der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts.

Berve war Ehrendoktor der Universität von Athen, ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Obwohl besonders seine früheren Arbeiten heute aufgrund seiner Sympathie für den Nationalsozialismus sehr kritisch gesehen werden, enthalten sie doch zugleich auch wichtige Erkenntnisse, und sein 1967 veröffentlichtes zweibändiges Handbuch zur Tyrannis bei den Griechen gilt ebenso wie Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage nach wie vor vielen als grundlegendes Werk zu diesem Thema.

Quelle; " Wikipedia 2010"