Bernhard von Prittwitz, auch Bernardus Pretwitz, Pret(t)ficz (* um 1500 in Schlesien; † 1561 in Trembowla, Königreich Polen) war ein schlesischer Offizier im Dienste der polnischen Krone, Gutsherr, sowie Starost von Ulanów, Bar (1540–1552) und Trembowla (1552–1561).
Prittwitz war seinerzeit polnischer Nationalheld und erhielt nach seinen kriegerischen Erfolgen zwei Ehrennamen, die sich noch über Generationen gehalten haben: Bartłomiej Paprocki (1540–1614), der Begründer der polnischen Heraldik, bezeichnete ihn 1575 als Terror Tartarorum, den Schrecken der Tataren, und Krzysztof Warszewicki (Varsevitius, 1543–1603) nannte ihn 1598 Murus Podoliae, die Mauer Podoliens, um an seinen erfolgreichen Kampf gegen die vielen Razzien der islamischen Krimtataren und der Nogaier-Horde aus dem Budschak, Jedisan und der Dobrudscha zu erinnern.
Prittwitz war der Sohn des Gutsbesitzers Peter von Prittwitz, Herr auf den Gütern Gaffron, Rippin, Mangschütz und Kraschen (Region Groß Wartenberg), Stronn (Region Oels), sowie Haideberg und Myslniów (Region Schildberg), und der Ludmila von Stwolinsky.
Der russische General der Kavallerie, Carl Baron von Prittwitz, erzählte später, er habe bei seinem langen Aufenthalt in Polen und speziell in Warschau wiederholt das Gerücht gehört, Bernhards Vater Peter sei bereits Wojewode von Podolien gewesen und habe mit Königin Bona Sforza, der Ehefrau von König Sigismund von Polen ein Liebesverhältnis gehabt. Dies sollte wohl die persönlichen Begünstigungen Bernhards durch Königin Bona begründen (siehe unten). Doch über die ausländische Königin gab es unzählige Gerüchte.
Angaben über seine erste Ehefrau sind nicht bekannt. Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn Albert. In zweiter Ehe war er 1551 mit Barbara Zawadzka, alias Branczlikowna, verheiratet, mit der er Sohn Jakob und eine Tochter hatte. Jakob wurde später Wojewode. Diese in Polen lebende Familie von Prittwitz starb sehr bald aus.